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bauen aus dem Glycerin und den Fettsäuren wieder
Neutralfette auf. Der grössere Anteil dieser gebildeten
Neutralfette gelangt in die Lymphe und. ein Teil di-
rekt in die Pfortader und so in die Leber.
Die Eiweissstoffe endlich werden durch den Ma-
gen des Pankreas und den Darmsaft bis zu ihren
einfachsten Bausteinen, den Aminosäuren, abgebaut.
Herr Professor Abderhalden steht nun auf dem
Standpunkte, dass ähnlich wie bei den Fetten in den
Zellen der Darmwand ein Aufbau dieser Bausteine
zu bestimmten Proteinen oder Proteingemischen statt-
inde. Diese Proteingemische würden dann dem Blute
und schliesslich den Körperzellen zugeführt und dort
spezifisch umgewandelt.
Eine zweite Annahme ist, dass die im Darme ab-
gebauten Aminosäuren dem Blute direkt zugeführt
würden. Es sei unwahrscheinlich, dass die Amino-
säuren in der Darmwand eine Synthese erführen und
dann noch einmal von den Körperzellen umgebaut
würden. Da liegt nun cer Gedanke nahe, dass die
Untersuchung des Blutes Klarheit bringen könne in
die Frage, wie der Eiweiss-Stoffwechsel jenseits des
Darmes vor sich geht. Vielfach hat man nach Ei-
weissabbauprodukten im Blute gesucht. .
Neumeister sagt: „Er hat niemals auch nur die
geringsien Spuren von Peptonen oder Albumosen im
Blute nachweisen können selbst bei reichlicher Gegen-
wart derselben im Darm.“
Abderhalden stellte durch zahlreiche Versuche
jest, dass im Plasma in keinem Falle nach vollstän-
diger Entfernung koagulablen Eiweisses Biuretreaktion