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tischen oder sozialen Reform. Trotzdem glauben wir an das
Frauenstimmrecht. Wir glauben daran, daß die Frau imstünde
ist, Mitträger der gemeinschaftlichen Verantwortungen zu sein,
wir glauben, daß es hieße, einen Schatz ungenützter Kräfte
heben, wenn man sie dazu riefe, wir glauben, daß auf allen
Gebieten des öffentlichen Lebens, in der Gemeinde wie im
Staat, eine Ergänzung der männlichen Kulturideen und
Leistungen durch weibliche Art denkbar und notwendig ist und
daß diese Ergänzung nur durch die in Gemeinde und Staat
gleichberechtigte Bürgerin geschaffen werden kann. Wir glauben,
daß unsre Politik dadurch ■— wenn auch nicht auf irgendivelche
idealen Höhen geführt, so doch zu einem vollkouimeneren
Ausdruck des Knlturwillens, der Kulturkräfte unseres Volkes
werden kann.
W. Moeser Buchdruckerei, Berlin 8. 14.