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ausreichenden Lebensunterhalt an und machten Halt. Der
kluge Gefährte sagte: „Lieber Freund, es gibt viel Ge
winn in der Welt, der noch nicht nutzbringend verwendet
ist. Ich halte es für das Beste, unsere Reiselust aufzugeben
und uns mit diesem Sack Gold zu begnügen, mit diesem
Lebensunterhalt zufrieden zu sein und in Ruhe und Ge
sundheit nach Hause zu gehen.“
Sie kehrten also um und rasteten nahe vor der Stadt.
Der einfältige Genosse sagte: „Bruder, wollen diese Beute
teilen, wollen unser gemeinsames Geschäft auflösen und
von unserm Anteil leben.“ Der Kluge, der allerhand listige
Pläne schmiedete, antwortete: „Jetzt ist der Gedanke der
Teilung abwegig. Das Richtige ist es, jetzt soviel davon
auszugeben, wie wir brauchen, und den Rest mit größter
Vorsicht in einem Loche zu deponieren. Nach einigen
Tagen kommen wir und nehmen uns so einen bestimmten
Teil und verwahren den Rest wieder. So ist es am wenigsten
gefährlich und am sichersten.“ Der törichte Genosse ließ
sich täuschen und nahm das listige Angebot an. Sie nah
men in dieser Weise, soviel sie brauchten, heraus und ver
gruben den Rest am Fuße eines Baumes. Dann gingen sie
in die Stadt ein jeder in sein Haus.
Der schlaue Genosse ging zum Baume und nahm den
Schatz vollständig in eigenen Besitz. Der andere, der
nichts davon ahnte, war damit beschäftigt sein Geld aus
zugeben. Als er damit fertig war, mußte er notgedrungen
zu dem klugen Partner gehen, teilte ihm die Sache mit und
sagte: „Bruder, komm* wollen uns aus dem Schatz für
unsere Ausgaben einen Teil holen. Ich brauche es nötig.“
Tizhüsch stellte sich so, als ob nichts passiert sei, und
sagte: „Ob Not oder nicht, ist einerlei, komm, wir wollen
hingehen.“ Sie gingen an den bekanntenPlatz und suchten
emsig und eifrig, fanden aber vom Schatz keine Spur. Tiz
hüsch wurde zornig, packte Hazim am Kragen und sagte:
„Natürlich hast du das Geld genommen. Kein anderer
außer dir wußte darum.“ Wie sehr der Arme auch jam