Full text: Türkische Märchen

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Augenblick ruhig, daß die Vögel nicht verjagt werden und 
meine Arbeit nicht umsonst sei." Die Studenten sagten: 
„Wenn du uns von dieser Beute einen Anteil gibst und 
jedem von uns einen Vogel versprichst, so wollen wir dir 
zu Willen sein und uns nicht weiter streiten." Der Jäger 
erwiderte: „Ich bin ein armer Mann und habe eine Familie, 
die auf meinen Fang angewiesen ist. Wenn ihr nun schon 
zwei Vögel nehmt, so bleibt nur noch einer. Wie sollte der 
für die ganze Familie reichen?" Sie sagten: „Du genießt 
immer diese Nahrung, wir müssen uns kümmerlich er 
nähren und haben noch nie Vogelfleisch bekommen. Es 
bleibt bei der Bedingung. Entweder schreien wir und jagen 
dir deine Beute weg oder du gibst einem jeden von uns 
einen Vogel.“ Was der Jäger auch alles dagegen sagte, sie 
blieben hartnäckig, und so mußte er die Bedingung an 
nehmen. Er zog also das Netz zu und fing die drei Vögel. 
Dann fing er von neuem an zu flehen. Aber als nichts half, 
teilte er die Beute mit ihnen und sagte: „Da ich euch die 
sen Gefallen getan habe, so sagt mir wenigstens das Wort, 
worüber ihr euch gestritten habt. Lehrt es mich, damit 
ich wenigstens auch einen Nutzen von euch habe.“ 
Die Studenten lachten und sagten: „Wir sprachen von 
dem Hermaphroditen und von dem Erbrecht eines sol 
chen.“ Der Jäger fragte: „Was ist ein Hermaphrodit?“ 
Sie antworteten: „Ein Hermaphrodit ist einer, der weder 
männlich noch weiblich ist.“ Der Jäger merkte sich das 
Wort, ging betrübt nach Hause und erzählte seiner Familie 
den Vorfall. Die begnügte sich diese Nacht mit dieser 
geistigen Nahrung. Am nächsten Morgen ging der Jäger 
fischen und warf sein Netz ins Meer. Nach Gottes Rat 
schluß fing er einen Fisch, wie er ihn noch nie gesehen 
hatte. Nachdem er ihn eine Zeitlang voll Bewunderung 
betrachtet hatte, sagte er nach längerem Überlegen zu 
sich: „Kein Fischer hat einen solchen Fisch in seinem Netze 
gefangen, und einen zweiten so sehönenFisch gibt es nicht. 
Es ist das beste, ihn lebendig dem Könige zu schenken,
	        
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