Full text: Die ersten fünfzig Jahre

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mir nunmehr bei einer Geldstrafe von fünfzig Mark 
verboten sei, die H Unschuldige” weiterzuspielen. Die 
Premiere war vorüber. Madame wurde in der Presse mit der 
Düse verglichen. Mein Anwalt meinte triumphierend ara Telefon 
dass ich jetzt getrost das Stück zehnmal spielen könnte 
fünfhundert Mark wäre dieser Erfolg wert, 
- Ich denke nicht daran. Herr Oaseierer ist reich, und ich 
bin arm. 
- Was wollen Sie denn tun? 
- Wenn Sie gestatten, werde ich Sie jetzt umgehen. 
Ich habe sofort bei dem Anwalt von Cassierer 
angeruien und ihm mitgeteilt: wenn ich rächt bis ein Uhr mittags 
die schriftliche Zustimmung habe, das Stück weiterspielen zu 
dürfen, dann werde ich die einstweilige Verfügung des Ge 
richts selbstverständlich respektieren und die "Unschuldige 1H 
noch vor der zweiten Aufführung absetzen. Da es dringende 
Telefongespräche zwischen Berlin und München gibt, hatte 
ich um elxi Uhr di© schriftliche Zustimmung. 
Ich möchte es nicht verschweigen: ich habe 
gute Gründe zur Annahme, dass Paul Cassierer über diesen 
"Kampf” und über meinen "Sieg" sich königlich amüsierte. 
Die Nackttänzerin . 
Von Gurt Götz stammt das hübsche Apercu©, dass 
Geld noch nicht das Glück bedeutet..., aber es beruhigt die 
Nerven. Ich selbst habe es von jeher so empfunden, dass der 
stärkste Beweis der menschlichen Evolution die Tatsache ist, 
dass in unserer Zeit jeder - aber auch jeder <=> wie ein Fürst 
leben kann, wenn er dae nötige Kleingeld dazu hat. Man verstehe
	        
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