Die zweite Woche.
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Herrn, unsres Gottes, und zum Heile meiner
Seele diene.
Das dritte Stück ist, Gott, den Herrn, zu bitten,
daß er meinen Willen bewegen und meiner Seele
eingeben wolle, was ich tun muß im Vorliegenden,
damit es mehr zu seinem Preis und Ruhm sei.
Also, daß ich es wohl und treulich durchdenke
in meinem Verstände und ganz genau wähle nach
seinem heiligsten Willen und Wohlgefallen.
Das vierte ist, zu erwägen und zu betrachten,
wieviel Vorteil und Nutzen mir erwachse, wenn
ich das vorliegende Amt oder die Pfründe habe,
einzig zu des Herrn, unsres Gottes, Lob und
meiner Seele Heil. Und dagegen betrachte ich
ähnlich die Nachteile und Gefahren, die in ihm
sind. Und ich tue desgleichen im zweiten Teil,
d. h. ich betrachte die Vorteile und Nützlich
keiten ohne das Amt oder die Pfründe und da
gegen die Nachteile und Gefahren, gleichfalls,
wenn ich es nicht habe.
Das fünfte Stück. Nachdem ich den Gegen
stand so durchgedacht und in allen Teilen erwogen
habe, achte ich darauf, nach welcher Seite die
Vernunft sich mehr neigt: und so muß nach der
stärkeren Neigung der Vernunft und nicht nach
einer sinnlichen Regung der Beschluß über den
vorgenommenen Gegenstand gefaßt werden.
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