Full text: Die geistlichen Übungen

Die dritte Woche. 
97 
Enthaltsamkeit in der Speise zur Vermeidung der 
Unmäßigkeit in zwei Fällen angewendet werden: 
erstlich, wenn einer gröbere Speisen allzu reich 
lich zu essen pflegt, und dann bei verfeinerter 
Speise in kleiner Menge. 
Vierte Regel. Je mehr einer vom Notwendigen 
abzieht, doch vorsichtig, daß er nicht in Krank 
heit falle, desto schneller wird er zu dem Mittel 
maß gelangen, das er im Essen und Trinken be 
wahren muß. Und das aus zwei Gründen: erst 
lich, weil er so sich fördernd und bereitend oft 
innere Erkenntnisse mehr spürt, Tröstungen und 
göttliche Eingebungen, durch die ihm der Mittel 
weg gezeigt wird, der für ihn paßt, und zum 
andern, weil der Mensch, sollte er sich bei solcher 
Enthaltsamkeit weder in genügender Körperkraft 
noch in rechter Bereitschaft für die geistlichen 
Übungen finden, leicht dazu gelangt, zu entschei 
den, was für die Erhaltung des Körpers notwen 
dig ist. 
Fünfte Regel. Zur Zeit, da man Speisen zu 
sich nimmt, stelle man Betrachtungen an, als 
wenn man unsern Herrn Christus vor sich sähe, 
wie er ißt mit seinen Aposteln, und wie er trinkt, 
wie er bei sich denkt, und wie er spricht; und man 
trachte, ihm nachzuahmen, so daß der Verstand 
vornehmlich mit der Betrachtung unseres Herrn 
Köhler, Ignatius von Loyola. 7
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.