Full text: Die geistlichen Übungen

Regeln zur Unterscheidung der Geister. 
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gerichtet sind, so ist das ein Zeichen des guten 
Engels. Wenn er aber in der Gedankenfolge, die 
er einflüstert, bei einer bösen oder einer zwiespäl 
tigen Sache endigt, oder bei einer weniger guten, 
als die ist, die sich die Seele vorher zu tun vor 
genommen hatte, oder wenn er die Seele schwächt 
oder beunruhigt oder verstört, daß er ihr den 
Frieden wegnimmt, die Stille und die Ruhe, die 
sie zuvor hatte, so ist das ein deutliches Zeichen, 
daß die Gedanken vom bösen Geist kommen, 
dem Feinde unsres Vorteils und ewigen Heils. 
Sechste Regel. Wenn der Feind der mensch 
lichen Natur gefaßt ist und erkannt an seinem 
Schlangenschwanz und an dem schlechten Ende, 
zu dem er hinführt, so ist es für den, der von 
ihm versucht wurde, nutzbringend, dann den Gang 
der guten Gedanken, die jener ihm eingeflüstert 
hat, zu betrachten, ihren Anfang zuerst, und wie 
jener allmählich sorgte, ihn von der Lieblichkeit 
und geistlichen Freude, in der er stand, herab 
sinken zu lassen, bis er ihn zu seiner gottlosen 
Absicht verführte; und solche Erfahrung und 
Kenntnis merke er und hüte sich in Zukunft vor 
jenes gewohnten Lügen. 
Siebente Regel. Bei denen, die vom Guten 
zum Besseren sich heben, berührt der gute Engel 
die Seele süß, leicht und milde wie ein Wasser
	        
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