Full text: Die geistlichen Übungen

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Loyola, Geistliche Übungen. 
tropfen, der in einen Schwamm eindringt. Und 
der Böse faßt sie scharf an und mit Geräusch 
und Unruhe, wie wenn ein Wassertropfen auf 
einen Stein fällt. Die aber, die vom Bösen zum 
Schlimmeren gehen, rühren die genannten Geister 
auf entgegengesetzte Weise. Der Grund ist, daß 
die Verfassung der Seele den genannten Engeln 
entgegengesetzt oder ähnlich ist; nämlich, wenn 
sie entgegengesetzt ist, treten die Geister mit Ge 
räusch und mit Aufregungen ein, so daß ihr Ein 
zug leicht zu merken ist; ist sie aber ähnlich, 
dann tritt der Geist schweigend ein, gleichwie in 
sein eigenes Haus und durch eine offene Tür. 
Achte Regel. Wenn in der Tröstung ohne 
Ursache auch kein Betrug ist, da sie von unserm 
alleinigen Gott und Herrn ausgeht, wie in der 
zweiten Regel gesagt ist, so muß die geistliche 
Person, der Gott solche Tröstung schenkt, doch 
mit viel Wachsamkeit und Aufmerksamkeit die 
eigentliche Zeit der augenblicklichen Tröstung be 
denken und von der folgenden Zeit unterscheiden, 
in der die Seele noch glühend verbleibt und noch 
die göttliche Gunst und die Nachwirkungen der 
vergangenen Tröstung spürt. Denn gar oft faßt sie 
in dieser zweiten Zeit in eigenem Gang nach ihren 
Anlagen und den Folgerungen aus ihren Gedan 
ken und Urteilen, vom guten Geist aus oder vom
	        
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