Full text: Die geistlichen Übungen

Die erste Woche. 
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gleich mich darauf zu richten, was ich zu betrachten 
habe in der ersten Übung um Mitternacht, daß 
ich mich zu schämen beginne über meine vielen 
Sünden und mir Beispiele Vorhalte, wie, daß ein 
Ritter steht vor seinem König und dessen ganzem 
Hofstaat, beschämt im tiefsten Herzen, weil er 
sich schwer vergangen hat wider den, von dem 
er vorher viel Gunst und Gabe empfangen. Ebenso, 
in der zweiten Übung, überlege ich mir, daß ich 
ein großer Sünder sei und mit Ketten gefesselt, 
das ist, daß ich gleichsam in Ketten gehen werde, 
wenn ich vor dem ewigen Richter erscheine, und 
ich nehme als Beispiel, wie Angeklagte in Kerker 
und Ketten, des Todesurteils schon sicher, vor 
ihrem irdischen Richter erscheinen; und unter 
diesen und anderen Gedanken, je nach dem vor 
liegenden Gegenstand, kleide ich mich an. 
Dritter Zusatz. Einen oder zwei Schritte vor 
der Stelle, wo ich betrachten oder nachdenken 
will, mag ich ein Pater noster lang stehen bleiben 
und meinen Sinn erheben zu betrachten, wie Gott 
der Herr mich ansehe, und ihm Ehrfurcht und 
Demut darbringen. 
Der vierte. Bald auf den Knien, bald auf die 
Erde geworfen mag ich die Übungen beginnen, 
bald auf dem Rücken liegend, bald sitzend, bald 
stehend, immer vor Augen, was ich begehre. Hier
	        
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