Full text: Die geistlichen Übungen

Die erste Woche. 
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der Vernunft gehorchen und alle niederen Teile 
mehr den vornehmeren unterworfen seien, und 
dazu noch zu dem Ende, daß der Mensch eine 
Gnade oder Gabe suche und erlange, die er er 
sehnt und begehrt, wie z. B., wenn er innerliche 
Zerknirschung begehrt wegen seiner Sünden, oder 
viel zu weinen über sie, oder über die Martern 
und Schmerzen, die unser Herr Christus auf seinem 
Leidensgang erduldete, oder Lösung eines Zweifels, 
in dem er steckt. 
Zum zweiten, daß der erste und der zweite 
Zusatz zu den Übungen um Mitternacht und am 
Morgen gehören und nicht zu denen an anderen 
Zeiten. Und der vierte Zusatz werde niemals in 
der Kirche ausgeführt vor anderer Augen, sondern 
ganz im verborgnen, zu Hause oder so ähnlich. 
Zum dritten dies: Wenn der Übende noch 
nicht gefunden hat, was er begehrt, als Tränen, 
oder Tröstung und so weiter, ist es oft dienlich, 
einen Wechsel eintreten zu lassen in der Lebens 
weise oder im Schlafen oder den anderen Arten, 
Buße zu tun, derart wechselnd, daß wir zwei oder 
drei Tage büßen und zwei oder drei Tage nicht; 
denn für manche ist mehr Buße gut und für 
andere weniger. Und dies auch darum, weil wir 
oft die Buße unterlassen aus einer Begierde der 
Sinne und aus der irrigen Meinung, der Mensch 
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