Full text: Die Geschlechtskrankheiten, ihre Gefahren, Verhütung und Bekämpfung

9 
Ganz besonders wichtig und unumgänglich notwendig ist die 
mikroskopische Untersuchung bei dem sogenannten „chronischer! 
Tripper", um festzustellen, ob eine wirkliche Heilung eingetreten ist. 
Hat nämlich der Tripper einige Zeit bestanden, dann kommt es 
sehr häufig zu einem Zustande, in welchem die Krankheitszeichen 
scheinbar ganz verschwunden oder doch so unbedeutend sind, daß der 
Patient von ihnen gar nichts mehr merkt. Schmerzen und Ab 
sonderung hören auf; hier muß der Arzt durch mikroskopische 
Untersuchung der kleinen im Urin schwimmenden Flöckchen fest 
stellen, ob der Krankheitserreger noch vorhanden und eine Ueber- 
tragung der Erkrankung dadurch möglich ist. Darum soll der 
Patient sich nicht eher als gesund betrachten und nicht früher die 
Behandlung aussetzen, als es der Arzt ihm sagt. Der Kranke selbst 
kann es nicht beurteilen, ebensowenig irgendein anderer Laie. 
Oft heilt der Tripper nicht ganz aus, sondern es bleibt ein 
geringer Ausfluß zurück. Bei allen solchen Fällen muß eine ganz 
besonders sorgfältige Untersuchung dieser Schleimspuren stattfinden, 
um klarzustellen, ob es sich wirklich noch um einen ansteckungs 
fähigen Krankheitsrest handelt (mit dem ein Mann z. B. nie und 
nimmer heiraten darf), oder nur um einen harmlosen Katarrh, der 
für andere nicht mehr gefährlich ist. 
3. Die Syphilis. 
Die Syphilis ist, wie schon erwähnt, die schwerste von den drei 
Geschlechtskrankheiten. Sie beginnt gewöhnlich 2—4 Wochen 
nach der Ansteckung in Form eines Knötchens oder Bläschens, aus 
dem sich dann meist eine offene Wunde oder ein offenes Geschwür 
entwickelt, das man als harten Schanker bezeichnet. Der 
selbe tritt gewöhnlich an der Stelle des Körpers auf, an der das 
Gift in den Körper eingedrungen ist, in der großen Mehrzahl der 
Fälle also an den Geschlechtsteilen, weil die Ansteckung ja in der 
Pegel bei Gelegenheit des Beischlafes erfolgt; in anderen Fällen 
entwickelt sich der harte Schanker auch an den Lippen, den Fingern, 
der Zunge usw. Er sieht oft wie eine ganz unscheinbare Haut
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.