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Schnaps. Schon mäßige Mengen alkoholischer Getränke erregen
die Sinne und schläfern Vorsicht, Vernunft und Gewissen ein. Wie
oft kommt es vor, daß selbst ein verheitatSter Mann in angeheitert
tem Zustande eine Prostituierte besucht, von dieser angesteckt wird
und dann seine Frau und seine Kinder krank macht.
Leider raubt eben der Rausch auch sonst vernünftigen Menschen
ihre Selbstbeherrschung, und so sehen wir, wie der Alkohol nicht
nur selbst als Gift verheerend auf den menschlichen Organismus
wirkt, sondern wie er auch dazu beiträgt, den Menschen anderen
Eisten auszuliefern. Namentlich die sogenannten «Mädchen-
kneipen" sind in dieser Hinsicht doppelt gefährlich und oft die Ur-
sprungsstatten schweren Leidens und namenlosen Elends gewesen.
III. Me schützt man sich vor Geschlechts-
Der beste Schutz ist früh heiraten. Leider bringen es die wirt
schaftlichen Verhältnisse mit sich, daß die wenigsten Menschen zur
Zeit ihrer Geschlechtsreife einen eigenen Hausstand gründen und
eine Familie ernähren können. Was sollen die anderen aber tun?
DieindenKreisenjungerLeuteweitverbreitete
Annahme, man müsse der Gesundheit halber
alle paar Wochen den Beischlaf ausüben, ist ganz
falsch. Solange jemand kein dringendes, unwiderstehliches ge
schlechtliches Bedürfnis empfindet, ist die Ausübung des Beischlafes
völlig überflüssig und entbehrlich.
Insbesondere kann nicht eindringlich genug betont werden, daß
junge Leute beiderlei Geschlechts vor drm zwanzigsten Lebensjahrs
ihre sinnlichen Triebe ohne jegliche Schädigung ihrer Gesundheit
unterdrücken können. Außerehelicher Geschlechtsverkehr vor dem
zwanzigsten Lebensjahre laßt sich daher auf keine Weife recht
fertigen. Aber auch in späteren Jahren ist das geschlechtliche Be-