Die Gleichnisse unsres Herrn und Heilandes.
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17.
Besser keine Entschuldigung, als eine
schlechte.
„Und sie fingen an alle nacheinander sich zu entschuldigen."
Lk. 14, 18.
^^ie Vorräte des Evangeliums Christi mögen wohl mit einem Festmahl,
welches am Abend dieser Welt „in diesen letzten Tagen" zugerichtet wird, ver
glichen werden. Die Bezeichnung „ein großes Abendmahl" ist ganz Passend,
wenn wir an die Größe der Vorräte denken. Wie viele Liebe und Gnade hat
Gott in der Person Jesu Christi gegen die Menschenkinder kund gethan; welche
Macht und welche Gnadenwerke hat Er durch seinen Heiligen Geist gezeigt l
Als ein großes Abendmahl erscheint es, wenn wir an die Reichhaltigkeit und an
die Köstlichkeit der Vorräte denken — es ist ein Fest des großen Königs würdig.
Das Fleisch Jesu ist unsre geistliche Speise und sein Blut unser edelster Wein.
Unsre Seele wird gesättigt mit den Bundesgnaden, die bezeichnet werden als
„ein fettes Mahl, ein Mahl von reinem Wein, von Fett, von Mark, von
Wein, darin keine Hefen sind." Ein großes Abendmahl ist es auch, wenn wir
die große Zahl der Eingeladenen bedenken. „Gehet hin in alle Welt und
predigt das Evangelium aller Kreatur." Der Ruf des Evangeliums kommt zu
jedem Adamskinde durch die Diener Gottes. Kein andrer König hat je eine
solche Einladung ergehen lassen. „Ruft nicht die Weisheit? Öffentlich am
Wege, und an der Straße steht sie. An den Thoren bei der Stadt, da man
zur Thür eingeht, schreit sie: O ihr Männer, ich schreie zu euch, und rufe den
Leuten I"
Ist es nicht sonderbar, daß alle seine Nachbarn, als der Hausvater dieses
große Mahl bereitet und umsonst und ohne Geld angeboten hatte, sich einstim
mig entschuldigten? Er wollte sie nicht ins Gefängnis und ins Elend bringen;
warum waren sie denn so unwillig, seiner Einladung Folge zu leisten? Woher
diese Einstimmigkeit in der Verwerfung? Wir finden, daß gute Leute oft von
einander in der Meinung abweichen, wie können diese bösen Leute so zusammen-