Full text: Fabeln und Erzählungen. Th. 2 (9/10)

;6 
Fabeln und 
Amynt. 
Ämynt / der sich in grosser Noth befand , 
Und, wenn er nicht die Hütte meiden wollte, 
.Die hart verpfändet war, zehn Thäler schaffen sollte, 
Bat einen reichen Mann, in dessen Dienst er stand. 
Doch diesesmal sein Herz vor ihm nicht zu verschliessen, 
Und ihm zehn Thaler vorzuschicsscu. 
Der Reiche gierig des Armen Bitten ein; 
Doch gleich aufs erste Wort? Ach nein! 
Er lies ihm Zeit, erst Thränen zu vergiessen; 
Er lies ihn lange trostlos stehn, 
Und oft um Gottes Willen flehn, 
Und zwcymal nach der Thüre gehn. 
Er warf ihm erst mit manchem harten Fluche 
Die Armuth vor, und schlug hierauf 
Ihm in dem diken Rechnungsbuche 
Die Menge böser Schuldner auf, 
Und fuhr ihn, denn dafür war er ein reicher Mann, 
Bey jeder Post gcbietrisch schnaubend an.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.