;6
Fabeln und
Amynt.
Ämynt / der sich in grosser Noth befand ,
Und, wenn er nicht die Hütte meiden wollte,
.Die hart verpfändet war, zehn Thäler schaffen sollte,
Bat einen reichen Mann, in dessen Dienst er stand.
Doch diesesmal sein Herz vor ihm nicht zu verschliessen,
Und ihm zehn Thaler vorzuschicsscu.
Der Reiche gierig des Armen Bitten ein;
Doch gleich aufs erste Wort? Ach nein!
Er lies ihm Zeit, erst Thränen zu vergiessen;
Er lies ihn lange trostlos stehn,
Und oft um Gottes Willen flehn,
Und zwcymal nach der Thüre gehn.
Er warf ihm erst mit manchem harten Fluche
Die Armuth vor, und schlug hierauf
Ihm in dem diken Rechnungsbuche
Die Menge böser Schuldner auf,
Und fuhr ihn, denn dafür war er ein reicher Mann,
Bey jeder Post gcbietrisch schnaubend an.