Full text: Fabeln und Erzählungen. Th. 2 (9/10)

ErzähUrngen. is 
Ihn, als er noch ein Sklave war, 
Schluß einst sein Herr mit einem starken Stabe 
Iweymal sehr heftig auf das Bein, 
Herr, sprach der Philosoph, ich bitt ihn, laß ers seyn. 
Denn sonst zerschlügt er mir das Bein, 
Gut, weil ich dirs noch nicht zerschlagen habe r 
S? soll eö, rief der Herr, denn gleich zerschlagen seyn. 
Und drauf zerschlug er ihm das Bein; 
Doch Gpictet, anstatt sich zu beklagen, 
Ficng ruhig an: da sieht ers nun 
Hah jchs ihm nicht gesagt, er würde mirs zerschla 
gen 2 
Dies, Mensch , kann AenpiiS Weisheit thun! 
Besiege die Natur durch diese starken Gründe, 
Und willst du stets zufrieden seyn. 
So bilde dir erhaben ein, 
Lust sey nicht Lust, und Pein nicht Pein, 
Allein, sprichst du, wenn ich das Gegentheil empfinde. 
Wie kaun ich dieser Meynung seyn 1 
Das weis ich selber nicht; indessen klingts doch fein, 
Droz der Natur sich stets gelassen seyn.
	        
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