?6
Fabeln und
Elpin.
(^i» Grosser in Athen, der kein Verdienst besaß,
AlS daß er vornehm trank und aß,
Und sein Geschlecht zu rühmen nie vergaß,
Verlangte doch den Ruhm zu haben,
Als hatt er wirklich grosse Gaben.
Denn mancher, der, wen ihn nicht die Geburt erhöht,
Da stünde, wo sein Christoph steht,
Und kaum zum Diener tüchtig wäre,
Hält destomchr auf Ruhm und Ehre,
Je dreister sich sein Herz, troz seinem Stolz, erkühnt,
Und ihm oft sagt, daß er sie nicht verdient.
In eben dieser Stadt, in der der Grosse wohnte,
War ein Poet, der die Verdienste pries,
Die T»g"id durch sein Lied belohnte,
Und durch sein Lied unsterblich werden hieß;
Den bat Elpin, ihn zu besingen.
Sie können, sprach der grosse Mann,
Durch meinen Namen sich zugleich in Ansehn bringen.
Mein Herr, rief der Poet, es geht unmöglich a».
Ich hab aus Eigensinn einst ein Gclübd gethan,
Nur das Verdienst, und nie den Namen zu besingen.