202 
„Du btfl ja eine nette (Pflanje!" tief ex, faum 
baß er eingetreten war „hinter bcm SKücfen beincr 
gltcrn bdnbelß bu mit meinen üentnants an unb fegt 
ihnen ^laufen in ben Äouf. ^afi bu benn gar feine 
®ljre im feibc?!" SSerfldnbniSIoS fiarrtc id) i!)n an. 
„2u bod) nid)t fo nai»," fcfjrie er wütenb. „Du 
weißt ganj gut, waS loS i(l, unb meinfl woi)I, id) wdrbe 
meine Sodjter jebem hergelaufenen Sabcnfd)wengel in 
bie 3fme werfen!" 3d) erfdjraf — war baS möglich: 
ber ftrebi) h fl tte um wich angehalten! „3ber id) will 
ja gar nidtt!" (lotterte id). Sin halbcö Sdd)dn h«f c *)^ e 
über baS rote ®e(Td)t meinet SSaterö: „3a, jum Donner» 
wetter, was bilbet (ich benn bann ber düerl ein —, er 
»erfidjert hod) unb teuer, beiner 3«fiintmnng gewiß ju 
fein!" 
©S half nid)tö — nun mußt’ id) ieidften. Unb als 
id) fo im grauen SageSlidjt ben fußen, haften bräunt 
ber 0?ad)t mit falten Sorten wie mit Sfteffern jer» 
[djneiben mußte, faßte mich ein tiefer ©roll gegen ben 
STOann, beffen rafdjeS SSorgehcn mid) baju jwang. ©in 
j?uß in ber 3ulinad)t, — unb früh tritt er an mit Jpelm 
unb @d)drpc unb begehrt mid) jum Scibe für ein 
ganjcS langes ?eben! 
„SWan füßt bod) nicht, wenn man nicht heiraten wiß!" 
fagte meine SKutter fopffdjüttelnb, als ber ©türm bcS 
»dterlidjen 3ontS f!d) etwas gelegt hatte. 
„Jpeiraten — fo einen freraben SOJann!" fam eS 
baranf jögernb über meine Sippen. Die Sirfnng 
meiner Sorte war öerblüfcnb: mein SSater lachte 
— Iad)te, bis ihm bie biden Ordnen über bie Söacfen 
liefen. Unb abenbS fdjenfte er mir einen golbgelben