Full text: Lehrjahre ([1])

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©romberg traf il)it wie ber ©liß auS tjdtercm Jj5imme£. 
2Benn fte aud) gewiß feine birefte Surücffeßung bebeutet, 
fo f)dngt (te ßcherlid) m(t Deiner traurigen 3lngelegen* 
l)eit jufammen, bie ^ö^ern Orts nid)t nnbemerft unb 
nfcf)t ungerügt bleiben fonnte. S0?6rf)tcft Du baranS 
enblid) bie Se()re jiehen, baß Du Deine Sannen unb 
Scibcnfdjaften im Saunt halten mußt, wenn Du ntdß 
Dich unb Deine Geltem jngrunbe richten wißß .. 
Oiit jitternben Jjdnben riß id) iPapaS ©rief auf. Gsr 
lautete: 
„Ofein ItebeS Äinb! 3n ber ©ibel ßcl)t, baß bie 
©ünben ber SSdter an ben dfinbern ^cimgefudjt werben, 
aber bie anbere bittere SBahrheit, bie id) am eignen 
feibe erfahren muß, (lef)t nicht barin: baß bie SBdter 
für bie @ünben ber Äinber büßen müffcn. 3d) bin 
jum Güjef ber Sanbwchr*3nfpeftion in ©romberg ernannt 
worben, — baS iß nid)tS anbereS als eine ehrenrührige 
©trafoerfehung, bie id) mit meinem 3lbfd)iebSgefud) bc* 
antworten würbe, wenn id) nid)t gendtigt wdre, weiter 
ju bienen, um meine gamilie ju erhalten . . 
3d) fonnte ber Ordnen nid)t Jperr werben, als id) 
Oroßmama bie ©riefe ju lefen gab. Sftit ihrer fdjmafen 
fühlen J?anb ftrid) ße mir über bie h^ße ®tirn unb 
fagte begütigenb: „DeinSSatcr übertreibt in ber Erregung 
gern ein bißdjen, mein 3llij:d)en; cS iß gewiß nidjt fo 
fd)limm, wie cS ihm erfdjeint, unb bu wirß eS il)m nun 
and) tapfer unb liebeüoll tragen halfen." 2fber id) ließ 
mid) nicht fo leicht beruhigen. 3d) fdjwelgte förmlich 
im fclbftqudlerifchen ©cwußtfein einer @d)ulb, bie mir 
bod) nicht als bewußte SSerfdjutbnng erfdjeinen tonnte. 
„@S iß mein ©chicffal, aßen, bie mid) lieben, Ungtüc?
	        
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