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©romberg traf il)it wie ber ©liß auS tjdtercm Jj5imme£.
2Benn fte aud) gewiß feine birefte Surücffeßung bebeutet,
fo f)dngt (te ßcherlid) m(t Deiner traurigen 3lngelegen*
l)eit jufammen, bie ^ö^ern Orts nid)t nnbemerft unb
nfcf)t ungerügt bleiben fonnte. S0?6rf)tcft Du baranS
enblid) bie Se()re jiehen, baß Du Deine Sannen unb
Scibcnfdjaften im Saunt halten mußt, wenn Du ntdß
Dich unb Deine Geltem jngrunbe richten wißß ..
Oiit jitternben Jjdnben riß id) iPapaS ©rief auf. Gsr
lautete:
„Ofein ItebeS Äinb! 3n ber ©ibel ßcl)t, baß bie
©ünben ber SSdter an ben dfinbern ^cimgefudjt werben,
aber bie anbere bittere SBahrheit, bie id) am eignen
feibe erfahren muß, (lef)t nicht barin: baß bie SBdter
für bie @ünben ber Äinber büßen müffcn. 3d) bin
jum Güjef ber Sanbwchr*3nfpeftion in ©romberg ernannt
worben, — baS iß nid)tS anbereS als eine ehrenrührige
©trafoerfehung, bie id) mit meinem 3lbfd)iebSgefud) bc*
antworten würbe, wenn id) nid)t gendtigt wdre, weiter
ju bienen, um meine gamilie ju erhalten . .
3d) fonnte ber Ordnen nid)t Jperr werben, als id)
Oroßmama bie ©riefe ju lefen gab. Sftit ihrer fdjmafen
fühlen J?anb ftrid) ße mir über bie h^ße ®tirn unb
fagte begütigenb: „DeinSSatcr übertreibt in ber Erregung
gern ein bißdjen, mein 3llij:d)en; cS iß gewiß nidjt fo
fd)limm, wie cS ihm erfdjeint, unb bu wirß eS il)m nun
and) tapfer unb liebeüoll tragen halfen." 2fber id) ließ
mid) nicht fo leicht beruhigen. 3d) fdjwelgte förmlich
im fclbftqudlerifchen ©cwußtfein einer @d)ulb, bie mir
bod) nicht als bewußte SSerfdjutbnng erfdjeinen tonnte.
„@S iß mein ©chicffal, aßen, bie mid) lieben, Ungtüc?