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unsere Bestrebungen bis heute schon gefunden haben, gibt
uns die Gewißheit, daß wir auf dem rechten Wege sind. Die
Jugend der Partei wird zur Erreichung ihrer Ziele die gleichen
Mittel anwenden, wie die Partei in, ihrer Jugend. Wir werden
Vorträge aus den Gebieten der Geschichte, der Volkswirtschaft
und Naturwissenschaft hören. Wir werden die Ereignisse
des Tages zu betrachten suchen iim Spiegel der Geschichts
anschauung, die uns von Marx und Engels überkommen ist.
Wir werden Diskussionsabende veranstalten, in denen wir
selbständig zu reden und zu denken lernen wollen, und für
einen Verband der Jugend versteht es sich von selbst, daß
wir Kameradschaft und Geselligkeit unter uns pflegen müssen.
Dabei werden wir versuchen, ein verkanntes Geschöpf wieder
zu Ehren zu bringen: das freie Arbeiterlied. Nicht den wohl
geschulten Vereinschor, der bei Parteifesten gehört wird,
sondern den undisziplinierten Massengesang, dessen revo
lutionierende Kraft unsere ausländischen Genossen besser als
wir zu würdigen wissen. Um dieses Streben zu vereinheit
lichen, planmäßig zu gestalten, und die an einzelnen Orten
gemachten Erfahrungen zu sammeln, haben wir die „Junge
Garde“ geschaffen. Für die „Arbeiter-Jugend“, das Organ
unserer im wesentlichen gewerkschaftliche Ziele verfolgenden
Berliner Freunde, bleibt Arbeit genug, und wir werden allezeit
gute Nachbarschaft zu halten wissen. Auch mit unseren
Kampfgenossen in Belgien und Oesterreich werden wir in
ständiger Fühlung bleiben und durch regelmäßige Berichte
über den Stand der Jugendbewegung in diesen Ländern unter
richten. Wir hoffen, daß nicht bloß die jungen, sondern auch
manche alten zu unserem Blatt greifen werden. Wie oft
kommen bewährte Parteigenossen in Verlegenheit, wenn ein
Anfänger sie um Anleitung zu geeigneter Lektüre oder um
Material für einen Vortrag bittet. Wie mancher erprobte
Kämpe weiß sich nicht zu helfen, wenn er gefragt wird, wie
die Bibliothek beschaffen sein soll, die sich für junge Ge
nossen eignet. Auf alle diese Fragen werden wir die Ant
wort suchen müssen. Und so lassen wir denn unser Schifflein
frohen Mutes vom Stapel. Die Segel sind geschwellt von
frischer Hoffnung.
Es wird die Ufer, die in blauer Ferne winken, erreichen.
Glück auf den Weg!