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Jahresproduktion, schicken sie von einer Hand in die andere,
aber sie können weder die Gesamt-Jahresproduktion vergrö
ßern noch die Natur der produzierten Gegenstände ändern.
Zunächst muß die Jahresproduktion alle die Gegenstände
(Gebrauchswerte) liefern, aus denen die im Lauf des Jah
res verbrauchten sachlichen Bestandteile des Kapitals zu er
setzen sind. Nach Abzug dieser bleibt das Netto- oder
Mehrprodukt, worin der Mehrwert steckt. Und woraus be
steht das Mehrprodukt? Vielleicht in Dingen bestimmt zur
Befriedigung der Bedürfnisie und Gelüste der Kapitalisten-
klasie? Wäre das alles, so würde der Mehrwert verjubelt
bis auf die Hefen.
Ohne Wunder zu tun, kann man nur solche Dinge in
Kapital verwandeln, die im Arbeitsprozeß verwendbar sind,
d. h. Produktionsmittel, und ferner Dinge, von denen
der Arbeiter sich erhalten kann, d. h. Lebensmittel. Folglich
muß ein Teil der jährlichen Mehrarbeit verwandt worden
sein zur Herstellung zusätzlicher Produktions- und Lebensmit
tel, im Ueberschuß über das Quantum, das zum Ersatz des
vorgeschossenen Kapitals erforderlich war. Mit einem Wort:
der Mehrwert ist nur deshalb in Kapital verwandelbar, weil
das Mehrprodukt, besten Wert er ist, bereits die sachlichen
Bestandteile eines neuen Kapitals enthält.
Um nun diese Bestandteile tatsächlich als Kapital fungie
ren zu lasten, bedarf die Kapitalistenklaste eines Zuschusses
von Arbeit. Soll nicht die Ausbeutung der schon beschäftig
ten Arbeiter extensiv oder intensiv wachsen, so müssen zu
sätzliche Arbeitskräfte eingestellt werden. Dafür hat der
Mechanismus der kapitalistischen Produktion ebenfalls schon
gesorgt, indem der gewöhnliche Lohn hinreicht, nicht nur für
die Erhaltung, sondern auch für die Vermehrung der Arbei
terklasse. Diese ihm durch die Arbeiterklasse auf verschiede
nen Altersstufen jährlich gelieferten zuschüssigen Arbeitskräfte
braucht das Kapital nur noch den in der Jahresproduktion
schon enthaltenen zuschüssigen Produktionsmitteln einzuver
leiben, und die Verwandlung des Mehrwerts in Kapital
ist fertig.