Full text: Die Bodenreform: Grundsätzliches und Geschichtliches zur Erkenntnis und Überwindung der sozialen Not

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das Kreuz schlagen, MN die übrigen durch solchen Schrecken 
im Gehorsam zu erhalten. 
Es war natürlich, daß sich in Rom trotz aller Verderbnis 
Männer fanden, die den Ernst der Zeit erkannten und auf 
Abhilfe sannen. Zu ihnen gehörte in erster Reihe der an 
gesehenste Bürger Roms, der Zerstörer Karthagos, Scipio 
Africanus. Um ihn scharte sich ein Kreis ehrlicher, ein 
flußreicher Männer, Hier erkannte man zuerst, daß eine 
gründliche Bodenreform die Voraussetzung aller Besserung 
sein müßte, und Gajus Lälius, Scipios bester freund, 
war es, der als Konsul zuerst im Jahre \^o v. Ehr. den 
Vorschlag machte, durch eine neue Vergebung des Ge 
meindelandes dem schwer darniederliegenden römischen 
Bauernstand Hilfe zu bringen. Aber als er sah, welchen Sturm 
er mit diesem Antrage bei den Gptimaten erregte, zog er 
seinen Vorschlag zurück. Lälius wurde ob dieses Zurück- 
weichens von den herrschenden Schichten init dem Ehren 
beinamen „der Verständige" ausgezeichnet. Aber es gab 
doch manchen ernsten Mann, der es bedauerte, daß man 
so leichten Herzens auf die Bodenrefornr verzichtet hatte, 
und im Vertrauen auch auf die Hilfe solcher Männer wagte 
ein Jüngling das, wovor der Mann zurückgeschreckt war. 
3. Tiberius Gracchus. 
C iberius Gracchus war es, der sich im Jahre ^5 vor 
Christus in der festen Absicht um das Tribunat be 
warb, die Bodenfrage einer Lösung entgegenzuführen. Er 
gehörte einem der ersten Geschlechter Roms an. Seine 
Mutter Cornelia war die Tochter des berühmten Scipio
	        
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