Full text: Protokoll des Socialisten-Congresses zu Gotha

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beit zu scheu: übrigens sei es ja selbstverständlich, daß unsere Ab 
geordneten mit den Parteigenossen außerhalb des Reichstags die 
genaueste Fühlung zu behalten bestrebt seien. 
Frohme betont, daß er in der That nur einen Wunsch aus 
gesprochen habe. 
Hasenclever empfiehlt die gründliche Besprechung aller Partei 
sachen überhaupt in der Presse. 
Kühn-Osnabrück ist erfreut, daß das Arbeiterschutzgesetz neu 
revidirt wird, unter Hinweis darauf, daß die auf die Entlassungs 
scheine bezügliche Stelle in Osnabrück sehr befremdet habe. 
Kayser fragt an, was die auf dem vorigen Congresse eingesetzte 
Commission zur Ausarbeitung eines Schutzgesetzes gethan habe. 
Redner unterstützt den Wunsch Frohme's. 
Geib antwortet unter Verlesung der hierauf bezüglichen Stelle 
aus dem vorjährigen Congreßprotocoll, und erklärt, das; die Com 
mission aus sehr triftigen Gründen, die aus der Wahlbewegung 
resultiren, nichts geschaffen habe. Ucbrigens sei der Entwurf im 
Großen und Ganzen als gelungen zu bezeichnen, und wie Redner 
wisse, mit vielem Fleiße zusammengebracht worden. Allerdings sei 
manches darin zu verbessern. Die Parteipresse solle daher, gemäß 
dem Vorschlag Hasselmaun, in diesem L-inne den Entwurf besprechen, 
und alle diesbezüglichen Artikel an Fritzsche senden; dann kann durch 
diese allseitige Arbeit auf eine, für die ganze Bewegung ersprießliche 
Leistung gehofft werden. 
Auer widerlegt die Bedenken Kühn's wegen der Entlassungs 
scheine; man wolle dieselben durchaus nicht obligatorisch machen, 
sondern es sei mit dem betreffenden Passus des Gesetzentwurfs nur 
eine vorbeugende Bestimmung beabsichtigt gewesen gegen gewisse 
Kennzeichnungen der Entlassungsscheine. 
Kühn-Osnabrück meint, daß dies nicht bestimmt genug aus 
gedrückt sei; wogegen Auer ausführt, daß die Sache nicht anders 
behandelt werden konnte, weil ein Verbot der Entlassungsscheine 
nicht möglich sei. 
Die von Geib beantragte motivirte Tagesordnung, — die 
Parteipresse möge das Arbeitcrschutzgeseh besprechen und die betreffen 
den Artikel sofort nach Erscheinen an Fritzsche einsenden, welcher 
sie den übrigen socialistischen Abgeordneten behufs möglichster Be 
rücksichtigung zu unterbreiten habe — wird angenommen. 
Vorsitzender Hasenclever schlägt nun vor, die Anträge 4, 29a. 
und 35 der Vorlage in Berathung zu nehmen. 
Geib motivirt Antrag 4 damit, daß eine Broschüre über die 
jährlichen Reichstagssessionen, welche auch sämmtliche socialistischen 
Reden im Auszuge enthalte, ein ausgezeichnetes Mittel zur Auf 
klärung des Volkes sei. Mit Rücksicht auf die der Partei erwachsenden 
großen Kosten spricht sich Redner gegen Antrag 35 aus; er hält für 
zweckmäßig, daß diese Agitationsbroschüre auch Scizzen der Reden 
unserer Gegner enthalte, überhaupt möchte er die schriftliche Agitation 
mehr empfehlen; ihm erscheint dieselbe für um so nützlicher, als die 
Abhaltung von Versammlungen wohl Anregung giebt, aber selten 
durchschlagend den Zweck der gründlichen Belehrung erreichen kann.
	        
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