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Frohme wünscht, daß die Frankfurter Genessen einen Zuschuß
erhalten und dafür diesen District mit Agitation versehen.
Der Kongreß beschließt, daß die Agitation im Kreise Friedberg
von Frankfurt ans zu besorgen und zu diesem Zwecke ein Zuschuß
zu leisten sei, dessen Höhe das Komitee zu bestimmen habe.
Söhler beantragt, den Theil des ersten Braunschweigischen
Wahlkreises, welcher am Harz llegt, mit reger Agitation zu berück
sichtigen. Kühn-Osnabrück, L>teffens und Kaulitz empfehlen
diesen Antrag, Lingner dagegen ersucht, den Kongreß damit nicht
zu beschäftigen. — Der Antrag wird angenommen.
Es folgt sodann ein Antrag Kaulitz, Hackenberger als stabilen
Agitator für Südwestdeutschland mit dem Sitz in St. Johann-Saar
brücken anzustellen.
Lehmann ist für Verwendung Hackenberger's und hebt dessen
Opferfreudigkeit und Fähigkeiten rühmend hervor; doch möchte er
denselben lieber nach Pforzheim haben. Mau möge zunächst seine
Anstellung bestimmen und seinen Wohnsitz einer Vereinbarung
zwischen ihm und dem Ceutral-Wahl-Komitee überlassen.
Kaulitz zieht den auf Bestimmung des Wohnsitzes gerichteten
Theil seines Antrages zurück, empfiehlt aber warm die Anstellung
Hackenberger's.
Eckert ist für den Antrag, weil derselbe auch für einen Theil
des Rheinlandes in Betracht komme. Im Uebrigcn könnten auch
die Wnpperthaler Redner mehr herauskommen und die Agitation in
weitere Kreise tragen.
Schumacher-Köln hält Hackenberger für das Rheinland als
den geeignetsten Mann, da er keiner der beiden früheren Richtungen
angehört und es sich gezeigt habe, daß gerade nach der Vereinigung
die Agitation im Rheinlande eine sehr fruchtbare geworden sei.
Strnmpen ist gegen die stabile Agitation im Rheinlands, da
dort genügend Rednerkräfte vorhanden feien; dieselben müßten nur
genügend unterstützt werden.
Der Antrag Kaulitz wird in seiner neuen Fassung (Anstellung
Hackenberger's, Bestimmung des Wohnsitzes durch das Central-Wahl-
Comitce) angenommen.
Ein Antrag von Lichtensteiger: Der Kongreß möge das
Central-Wahl-Comite beauftragen, den Beschluß üher den Antrag
der Münchener Genossen, betreffend die Agitation in Süddeutschland,
sobald wie möglich in Ausführung zu bringen, hauptsächlich aber die
Parteibewegung in Augsburg besser in Fluß zu bringen und das
Abonnement des „Volkswille" zu heben, wird, da schon theilwcise
erledigt, abgelehnt.
Lehmann beantragt, der Kongreß möge dem Central-Wahl-
Comitce die Berücksichtigung der Agitation in Ober- und Mittelbadcn
besonders empfehlen. Dies wird angenommen.
Desgleichen ein Antrag von Betz, der Kongreß wolle beschließen,
die Frankfurter und Mannheimer Parteigenossen zu beauftragen,
den Wahlkreis Darmstadt mehr als bisher zu berücksichtigen, indem
dieser Kreis ohne Agitation und ohne Unterstützung schon 3000Stimmen
für uns geliefert habe.