Full text: Protokoll des Socialisten-Congresses zu Gotha

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Hartmann erwidert, daß es sich darum bandelte den gegne- 
rischen Manövern entgegen zu arbeiten, und habe sich der Passus 
in ocm Flugblatt auf die Einrichtung des Einjährig-Freiwilligen- 
Dienstes bezogen. 
Betz findet keinen Verstoß gegen das Programm in dem er 
wähnten Satze; man müsse bei der Wahlagitation eben practisch 
vorgehen. 
Hasenclever findet ebenfalls keinen Verstoß in dem von 
Otto angeführten Passus; es sei derselbe, wie Hartmann bemerkt, 
dem Einjährig-Freiwilligenwcscn gegenüber gebraucht worden. 
Eckert hält die Sache nicht für so leicht, es seien noch andere 
Flugblätter herausgegeben worden, welche direct gegen das Programm 
verstoßen hätten. Wir müssen uns streng an unser Programm 
halten, sonst verwässern wir dasselbe. 
Frohme hält den Grund von Hartmann und Hasenclever 
nicht für > wenn er Gegner wäre, so könne er mit dem 
Programm in der Hand auftreten und sagen, die Social-Demokratcn 
ließen mit sich handeln. 
Ein Antrag Heycr's auf Uebergang zur Tagesordnung wird 
abgelehnt; ein solcher auf Schluß der Discussivn ebenfalls. 
Otto behauptet, daß Genossen in Altona jenes Flugblatt eben 
wegen des verlesenen Passus nicht austragen wollten. Es sei in 
Folge dessen von den Gegnern bei der Wahlagitation ausgesprengt 
worden, die Soeial-Demokraten gingen von ihrem Programm ab. 
Bebel kann ebenfalls dem Passus nicht zustimmen; es liege 
ein Widerspruch darin mit unserem Programm, und wenn Hartmann 
gewählt worden wäre, hätte er im Reichstage auf Grund dieses 
Flugblatts in schlimme Calamiiät kommen können. — Redner be 
hauptet, daß bei den vorigen Wahlen viele Redner auf den Stimmen 
fang ausgegangen seien, indem dieselben die Taktik angewendet, 
unsere Forderungen äußerst gemäßigt darzustellen oder gar zum 
Theil zu verschweigen. Wir wollen auf diese Weise keine Stimmen 
erwerben, wodurch der Candidat sowohl wie die ganze Partei in 
bedenkliche Verlegenheiten gebracht werden könne. Redner erinnere 
daran, wie sehr cs Hasenclcver nachgetragen worden sei, weil der 
selbe in der Militärdebatte im Reichstag gesagt, „wir lassen mit 
uns handeln." Man solle nur die passende Form wählen, dann 
könne man für die.radicalstcn Ideen Propaganda machen. 
Finn ist ver Meinung, daß man in einem Kreise wie der 
Altonacr nicht auf solchen Stimmenfang auszugehen brauche. 
Ein Antrag auf Schluß der Discussivn wird abgelehnt. 
Most ist der Ansicht, daß der angeführte Fall kein ausnahms 
weiser sei; man habe vielfach nicht gewagt, radical vorzugehen, 
sondern sich so verblümt wie möglich ausgesprochen. Es wäre des 
halb jit empfehlen, daß bestimmt würde, es sei künftig strikte Farbe 
zu bekennen. Redner habe die Wahrnehmung gemacht, daß das 
Berblümen nichts nutze, sondern daß man eher durchdringe, wenn 
radical vorgegangen werde. Seine Gegner hätten Stellen aus 
seinen Broschüren gerissen und ibm entgegen gehalten; er habe bei 
solchen Gelegenhcilcn erklärt, daß es noch vier schärfer gemeint sei,
	        
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