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und darauf vorzüglich bedacht seyn, damit sie sich dazu eine
große Fertigkeit erwerben *). Daher handeln sie höchst
strafbar, wenn sie falsche Lehren in ihren Gemeinen dulden,
und sich den Verbreitern derselben nicht mit allem Ernste
widersetzen. Dieses war das Versehen des pergamschen Bi
schofs **), und jenes zu Thyatira ***); weswegen
ihnen der Apostel Johannes mit der Ungnade des gött
lichen Sohnes drohte ****).
Die apostolischen Worte an den letztgenannten Bischof
verdienen betrachtet zn werden. „ Weil du gestattest " Es
ist also nicht einem jeden erlaubt, sich zu einem Propheten
oder Lehrer deö Volks auszuwerfen. „ Weil du gestattest "
Ist der Bischof strafwürdig, weil er der Asterpropheriun
gestartet, öffentlich zu lehren, so hat er das Recht, auch
die Pflicht es zu verbieten. Was entspricht aber dieser bis
schöflichen Pflicht von der Seite deö Volks? Nicht wahr?
Die Verbindlichkeit sich zu unterwerfen, nnd seinem Aus
spruche zu gehorchen? Braucht eö mehr, um dem Bischöfe
die Entscheidungsmacht in den Glaubenssachen zuzuerkennen;
und zwar eine göttliche Macht, weil Johannes aufBe-
fehl, und im Namen des Sohns Gottes schrieb *****).
Was von den unmittelbaren, das gilt auch von den
mittelbaren Nachfolgern der Apostel. Man versteht mich.
Die Bischöfe, welche den Bischöfen der ersten Kirche nach
gefolgt sind, gehören mit ihnen in eine Klasse; und nehmen
also immer, wie an allen ihren Pflichten, also auch an
allen ihren Vorrechten Theil. Ganz gewiß; denn es muß
*) Damit er vermögend sey, durch die heilsame kehre zu ermahnen,
und diejenigen zu überweisen, die widersprechen. Lbend. i, 9.
**) Also hast du auch etliche, welche die kehre der Nikvlaiten halten.
Dffenb. 2,
***) Weil du dem Weibe Jejabel, die sich für eine Prophetinn ausgibt,
gestattest zu lehren, und meine Knechte zu verführen. Lffenb. rc>.
**♦*) Aber ich habe wider dich etwas weniges. Lbend. 14, 20.
Thu auch du desgleichen Buße. Wo nicht, so will ich bald über
dich kommen. Ebend. 16.
*"") So schreib nun, was du gesehen hast. Dieses sagt derjeni
ge, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält. Dieses sagt
derjenige, der das scharfe jweyschneidige Schwerdt hat. Dieses
sagt der Sohn Gottes, — Lbend. i, 19. -, i. «. n.