Full text: Philosophie der Religion , 6 (06)

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und darauf vorzüglich bedacht seyn, damit sie sich dazu eine 
große Fertigkeit erwerben *). Daher handeln sie höchst 
strafbar, wenn sie falsche Lehren in ihren Gemeinen dulden, 
und sich den Verbreitern derselben nicht mit allem Ernste 
widersetzen. Dieses war das Versehen des pergamschen Bi 
schofs **), und jenes zu Thyatira ***); weswegen 
ihnen der Apostel Johannes mit der Ungnade des gött 
lichen Sohnes drohte ****). 
Die apostolischen Worte an den letztgenannten Bischof 
verdienen betrachtet zn werden. „ Weil du gestattest " Es 
ist also nicht einem jeden erlaubt, sich zu einem Propheten 
oder Lehrer deö Volks auszuwerfen. „ Weil du gestattest " 
Ist der Bischof strafwürdig, weil er der Asterpropheriun 
gestartet, öffentlich zu lehren, so hat er das Recht, auch 
die Pflicht es zu verbieten. Was entspricht aber dieser bis 
schöflichen Pflicht von der Seite deö Volks? Nicht wahr? 
Die Verbindlichkeit sich zu unterwerfen, nnd seinem Aus 
spruche zu gehorchen? Braucht eö mehr, um dem Bischöfe 
die Entscheidungsmacht in den Glaubenssachen zuzuerkennen; 
und zwar eine göttliche Macht, weil Johannes aufBe- 
fehl, und im Namen des Sohns Gottes schrieb *****). 
Was von den unmittelbaren, das gilt auch von den 
mittelbaren Nachfolgern der Apostel. Man versteht mich. 
Die Bischöfe, welche den Bischöfen der ersten Kirche nach 
gefolgt sind, gehören mit ihnen in eine Klasse; und nehmen 
also immer, wie an allen ihren Pflichten, also auch an 
allen ihren Vorrechten Theil. Ganz gewiß; denn es muß 
*) Damit er vermögend sey, durch die heilsame kehre zu ermahnen, 
und diejenigen zu überweisen, die widersprechen. Lbend. i, 9. 
**) Also hast du auch etliche, welche die kehre der Nikvlaiten halten. 
Dffenb. 2, 
***) Weil du dem Weibe Jejabel, die sich für eine Prophetinn ausgibt, 
gestattest zu lehren, und meine Knechte zu verführen. Lffenb. rc>. 
**♦*) Aber ich habe wider dich etwas weniges. Lbend. 14, 20. 
Thu auch du desgleichen Buße. Wo nicht, so will ich bald über 
dich kommen. Ebend. 16. 
*"") So schreib nun, was du gesehen hast. Dieses sagt derjeni 
ge, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält. Dieses sagt 
derjenige, der das scharfe jweyschneidige Schwerdt hat. Dieses 
sagt der Sohn Gottes, — Lbend. i, 19. -, i. «. n.
	        
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