Full text: Philosophie der Religion , 6 (06)

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die Kircke bis zum Ende der Welt feststehen, und folglich 
immer Bevollmächtigte haben, die mit einem richtigen AuS- 
fpruche die Einheit des Glaubens, und die Ruhe der Gläu 
bigen zu handhaben vermöge«.. Einer von den Hauptzweckelt, 
warum der Herr Christus Apostel, Hirten und Lehrer 
gesetzt hat *%. 
Auch auf die Verheißung des göttlichen Beystandes, 
wovon schon Meldung geschehen ist, haben die Bischöfe al 
ler Zeiten, gewisse Rechnung zu machen. „Ich bin mit 
euch alle Tage bis ans Ende der Welt." Wie! Christus 
mit den Aposteln alle Tage bis ans Ende der Welt? viel 
leicht in demHimmel? — Dieses ist das Glüek allerAuöer- 
wahlten, welche ewig, auch nach dem Ende der Welt, sich 
mit dem Erlöser in dem Himmel erfreuen werden. Also 
hier auf Erden, und in welchen Umstanden? — Wenn sie 
das Evangelium predigen , und die Glaubenslehre auslegen? 
„Gehet hin, und lehret alle Völker." Werden wohl aber 
auch dre Apostel bis zur Zerstörung der Welt leben, predi 
gen, lehren? — in ehrer eignen Person fürwahr nicht, 
aber in der Person ihrer Nachfolger der Bischöfe, welche 
in einer steten Reihe, bis zum Ende der Welt die Kirche 
regieren werden. 
Damit doch wollen wir den merklichen Unterschied zwi 
schen den Aposteln und den darauf folgenden Bischöfen nicht 
aufheben. Jene bekamen nicht nur insgesamt, sondern auch 
insbesondere die Gabe der Unfehlbarkeit. Es mochte 
Peter oder Paul, Johann oder Jakob, u. 
f. w. sprechen, so war der Ausspruch unfehlbar, und eine 
gewisse Glaubensregel für alle Christen ohne Ausnahme. 
Diese hingegen dürfen sich so eines Vorrechtes nicht an 
maßen. Sie sind nur unfehlbar, wofern sie mit dem Haup 
te und den übrigen Gliedern des bischöflichen Körpers zu 
sammenhangen, und ihr Ansehen ist kein Ansehen der Ein- 
*) Bis wir alle einander in Einigkeit des Glaubens - - - - begegnen. 
Lphes. 4, i;. 
Damit wir nicht mehr wankende Kinder seyn, und von einem jeden 
Wu de der rehre - - - herumgetrieben werbe». Lbend. 14.
	        
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