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Er soll uns zuvor beweisen, wer grausamer handle: jener,
der seinen Bruder mit lügenhaften Verheißungen zur Hölle
schickt, oder dieser, der ihm zur heilsamen Warnung mit
bestgesinntem Herzen die Wahrheit entdeckt.
Ist der Grundsatz der Intoleranz grausam, uun so
wissen wir, waS wir von dem menschenfreundlichsten und
sanstmüthigsten Jesus zu Hallen haben. Er ist der grau
samste und unmenschlichste Wütherich gewesen, denn er hat
denselben eingeführt, und wir wiederholen ihn nur aus
seinem Munde und auf seinen Befehl. O Herr Rous
seau! wie beschimpfen Sie den Heiligsten unter den Men
schenkindern ! Was Wunder, daß Sie auch uns verleum
den! Wann haben Sie uns den Nächsten verfluchen hö
ren? wann ihm so platthin iii'6 Gesicht zurufen: du wirst
verdammt werden? Der Saß ist ohne dieß noch bedingt,
und wir müssen uns der Gabe der Prophezeiung nicht
an, um vorhersagen zu können, daß er seinen Geist nicht
noch im Schoße der wahren Kirche aufgeben wird. Ja,
wir hoffen eö noch immer, wir wünschen e6, und machen
ihm deßhalben diese Vorstellungen, und bitten darum ohne
Unterlaß den Vater der Erbärmungen.
Mit diesen Gesinnungen sprechen wir denen das Heil
ab, die keine Söhne der wahren Kirche sind. Wir wün
schen ihnen den Untergang nicht, wir warnen sie vor der
Gefahr unterzugehen, und verlangen ihr Heil aufrichtig
und sehnlichst. Dieses sind die Gesinnungen, und dieses
ist die Sprache des Evangeliums, der bevollmächtigten
Ausleger der ersten Verkündiger, und des göttlichen Ur
hebers des Evangeliums. Können wir anders reden? —
— Aber vielleicht schweigen?
In diesen Umständen fanden sich einst die Apostel, vor
züglich Petrus und Johannes. Nur schweigen soll
ten sie, so waren sie vor allen weitern Verfolgungen sicher
gestellt. Mehr begehrte von ihnen selbst der große Rath
zu Jerusalem nicht, der aus den Priestern und Schrift
gelehrten, aus den Obersten und Aelcesten des Volks ver
sammelt war. Gehet nun — sagten sie — die Strafe
sey euch für dießmal erlassen. Schweiget nur in'ö künftige.