Full text: Philosophie der Religion , 6 (06)

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Versammlung der Menschen zusammenhangt, welche der 
Heiland, unter dem Namen seiner Kirche gestiftet hat. 
Du magst in einer fremden Gemeine was immer glau 
ben, wie immer leben, wie immer Gott anbeten; wenn 
dieselbe Gemeine niit jener sichtbaren Gesellschaft nicht ver 
bunden ist, welche der Herr Christus nur für feine Heerde 
erkennt, und durch seine Hirten weiden laßt, so betrügt 
dich deine Hoffnung. Du magst Scheingründe aufsuchen, 
wie du willst, deine vermeintlichen Hirten mögen dir vor- 
schwahen was sie wollen, du bist außer der Heerde, außer 
dem Schafstalle, außer dem Leibe Jesu Christi, außer 
der wahren Kirche. Du bist eine von ihrein Weinstocke 
abgesonderte Rebe, die zu nichts mehr dient, die bald aus 
dörren muß, und einst ausgedörrt, im — ach! vergib es 
mir, die ewige Wahrheit sagt es *) — im Feuer brennen 
wird. 
Sieh also zu was du thust. Solltest du auch aller Ehre 
beraubt, ferne von den süßen Umarmungen deiner liebens 
würdigen Gattin, und der theueren Unterpfänder deiner 
ehelichen Liebe, in einem fremden Lande, unter der äußer 
sten Nothdurft verschmachten, so würde doch dieses so harte 
Schicksal mit jenem Unglücke nicht zu vergleichen seyn, wel 
ches dich jenseits des Grabes erwartet, wenn du eher da 
hin, als in den Schooß der wahren Kirche kömmst. 
I *) 2»h- -5, 4-7-
	        
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