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ttnt) so wird der Schluß unumgänglich nothwendig, daß
Petrus auch den übrigen Aposteln, zum Haupte ist ge
geben worden. Wer soll sich also getrauen, ein anderes
unedleres Glied der Kirche , seiner Gerichtsbarkeit zu
entziehen?
Jetzt wieder zurück ins Geleise. Das sichtbare Haupt,
das Jesus Christus seiner Kirche hinterlassen hat, ist
der Mittelpunkt der Einheit, die alsdann entspringt, wenn
sich demselben alle Gläubigen unterwerfen. Wenn nach der
uralten Regel deö heiligen Blutzeugen Ignaz, in den
Partikularkirchen das Volk mit seinem Klerus, der Klerus
mit seinem Bischöfe, der Bischof mit dem allgemeinen
Oberhaupte vereinigt sind, so wird die wahre Kirche ihrer
ursprünglichen Einrichtung gemäß wahrhaftig Eines, und
alle Spaltungen unmöglich. Wer sich von dieser Einheit
muthwillig trennt, ist wie ein Glied, das vom menschlichen
Leibe, wie eine Rebe, die vom Weinstocke abgehauen wird»
Das Glied vermodert, und die Rebe verdorrt, der Leib
aber und der Weinstock leben noch ünmer fort.
!E^er Einheit steht zunächst die Heiligkeit zur Seite; der
zweyte wesentliche Ünterscheidungöcharakker der wahren Kirche»
Sie muß heilig seyn. Dieses ist der ernstliche Wille ihres
göttlichen Stifters *). Zu dem Ende hat er sie geliebt, in
seinem Blute gewaschen, und von allen Makeln gerei
nigt **). Zu dem Ende hat er ihr eine heilige Lehre, hei
lige Glieder, und die wirksamsten Mittel zur Heiligung ge
geben. Drey Stücke, aus deren Beschaffenheit auf die
Heiligkeit oder Nichtheiligkeit einer Kirche kann geschlossen
werden.
*> Dieses ist der Wille Gottes, eure Heiligung, i. Tbessal- 4, ?-
*') Wie Christus die Kirche geliebt — damit er sich selbst eine herrliche
Kirche darstellte, die weder Makel, noch Runzeln noch etwas derglei
chen hatte, sondern heilig und unbefleckt wäre, Lphes. 2; — 27-
Ph'lvs. der Religion 4. Band.
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