Full text: Gesammelte Werke (15)

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Die Fliege 
— Ich glaube, sie ist gerettet. Dies Mädchen 
ist aus Eisen. 
Und wir traten zugleich lachenden Sinnes in 
ihr Zimmer. 
Einauge nahm für uns das Wort und sagte: 
— Du bist außer Gefahr, kleine Fliege, wir 
sind glückselig. 
Da weinte sie zum zweiten Male in unserer 
Gegenwart und stammelte, einen Thränenschleier 
vor den Augen: 
— Ach, wenn ihr wüßtet, wenn ihr wüßtet, 
Es ist zu traurig, zu traurig. Ich werde mich 
nie trösten können. 
— Worüber denn trösten, kleine. Fliege? 
— Es getötet zu haben. Denn ich habe es 
getötet, ach, ohne es zu wollen. Es ist zu traurig! 
Sie schluchzte. Wir umringten sie, ganz er 
griffen, und wußten nicht, was wir ihr sagen 
sollten. 
Sie begann wieder: 
— Habt ihr's gesehen? 
Wir antworteten einmütig: 
— Ja. 
— Es war ein Junge, nichtwahr? 
— Jawohl. 
— Nichtwahr, er war hübsch? 
Wir zögerten ein wenig.
	        
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