Full text: Gesammelte Werke (15)

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Die Probe 
Die Frau sah ihn unzufrieden an und sagte' 
— Du hättest ihm auch aus dem Wege gehen 
können. 
— Aber warum denn? 
— Ja, weil man über sie redet. 
— Was denn? 
— Was? Gott, wie man eben so über die 
Menschen redet. 
Herr Bondel hatte das Unglück, etwas lebhaft 
zu werden: 
— Meine Liebe, weißt Du, ich hasse diese 
Redereien. Für mich genügt's, wenn man über 
jemand redet, daß er mir sympathisch ist, und die 
Leute finde ich wirklich sehr nett. 
Sie fragte wütend: 
— Die Frau wohl etwa auch? 
— Gott na ja, die Frau auch, obwohl ich 
sie kaum gesehen habe. 
Und der Streit ging fort, wurde langsam 
giftiger. Immer ritten sie auf derselben Geschichte 
herum, weil sie nichts anderes hatten. 
Frau Bondel wollte durchaus nicht damit her 
ausrücken, was man von den Nachbarn erzählte, 
und ließ schlimme Sachen ahnen, ohne sie jedoch 
genauer zu bezeichnen. Bondel zuckte die Achseln, 
lachte und reizte seine Frau immer mehr. End 
lich schrie sie ihn an:
	        
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