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Die Maske
irrten elegante Herren irn Frack umher, auf der
Jagd nach frischem Fleisch, nach jungem, köstlichen:
Wild. Sie suchten, schnüffelten förmlich in der
Luft, während die Masken hauptsächlich die Lust
zu treiben schien, sich gut zu unterhalten. Schon
sammelte sich um die Sprünge und Sätze besonders
bekannter Cancantänzer eine dichte Menschenwand.
Die in Wellenlinien sich hin- und herziehende
Hecke von sich bewegenden Männern und Frauen,
welche die vier Tänzer umgaben, ringelte sich
um sie wie eine Schlange, ab und zu näher, ab
und zu weiter zurückweichend je nach den Sprüngen
der Tänzer. Die beiden Mädchen, deren Schenkel
wie durch Gummischnüre an den Körper befestigt
schienen, machten mit ihren Beinen unglaubliche
Bewegungen. Sie warfen sie mit solcher Gewalt
in die Lust, als sollten ihre Glieder bis zu den
Wolken hinaufstiegen. Dann spreizten sie sie mit
einem Male auseinander, als wären sie bis zur
Hälfte des Leibes gespalten, ließen ein Bein nach
vorn, ein Bein nach hinten gleiten und berührten
mit einem plötzlichen, halb widerlichen halb
komischen Satz, mit ihrer Mitte den Boden. Ihre
Tänzer sprangen, schlugen die Füße zusammen,
bewegten sich, warfen die Arme, flogen in die Luft
wie ein paar federlose Flügelstumpfe, und unter ihren
Masken erriet man, wie sie außer Atem waren.