Full text: Gesammelte Werke (15)

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Die Maske 
sich dann hinter dem leblos auf dem Gesicht 
liegenden Körper des regungslosen Tänzers schloß. 
Ein paar Männer hoben ihn auf und brachten 
ihn fort. Man rief nach einem Arzt. Ein junger 
sehr eleganter Herr in schwarzem Frack mit großen 
Perlen in der Hemdbrust erschien und sagte be 
scheiden: — Ich bin Professor an der Universität. 
— Man ließ ihn durch, und er suchte in einem 
kleinen Raum, der voller Schachteln stand wie ein 
Geschäftslokal, den Tänzer auf, der noch immer 
die Besinnung nicht wiedererlangte. Man hatte 
ihn auf ein paar Stühle gelegt. Der Arzt wollte 
zuerst die Maske abnehmen, aber er sah, daß 
sie auf ganz komplizierte Art mit einer Menge 
feiner Metalldrähte angebunden war, die sie 
eng mit der Perücke verknüpften, daß der Kopf 
ganz fest eingeschlossen war und nur mit Gewalt 
befreit werden konnte. Auch der Hals steckte in 
einer übergezogenen Lederhaut, die vom Kinn ab 
am Hemd befestigt und fleischfarben bemalt war. 
Mit einer starken Scheere mußte die Maske 
geöffnet werden. 
Als der Arzt in diesem eigentümlichen Ver 
schluß einen Schnitt gemacht von der Schulter bis 
zur Schläfe hinauf, öffnete er das Schildkröten 
schild und erblickte dahinter das Gesicht eines 
alten Mannes, verwittert, bleich, runzlich. Die
	        
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