Nutzlose Schönheit
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und ein Herr der Gesellschaft, der für einen tadel
losen Ehegatten und ausgezeichneten Vater galt.
Zum ersten Mal, seitdem sie das Palais
verlassen, wendete sie sich ihm zu und sah ihm
ins Gesicht:
— Du wirst aber unangenehme Dinge zu
hören bekommen. Ich will Dir nur gleich sagen,
mache Dich auf alles gefaßt. Ich fürchte nichts
und heute Dich weniger als einen anderen.
Er sah ihr in die Augen, und schon packte
ihn die Wut. Er brummte:
— Du bist verrückt.
— Nein. Aber ich will diese fürchterliche
Qual, die ich seit elf Jahren erdulde, nicht mehr
ertragen: immer Mutter zu werden. Ich will
endlich der Gesellschaft leben, das ist mein Recht,
wie das Recht aller Frauen.
Er wurde plötzlich blaß und stammelte:
— Ich verstehe Dich nicht.
— Doch. Du verstehst mich sehr wohl. Vor
einem Vierteljahr habe ich mein letztes Kind gehabt.
Und da ich noch schön bin und, trotz Deiner Be
mühungen, nicht umzubringen, wie Du es eben
anerkannt hast, als Du mich auf der Treppe sahst,
so findest Du es aberumls an der Zeit, ich solle
Mutter werden.
— Du redest ja Unsinn.