Der Krüppel
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plötzlich wie eine Bombe, die platzt, wußte ich
den Namen:
Fräulein de Mandat. Und jetzt fiel mir alles
ein. Es war allerdings eine, wenn auch banale,
Liebesgeschichte. Dieses junge Mädchen liebte den
jungen Mann, als ich sie damals kannte, und
man redete davon, daß sie sich heiraten würden.
Er schien sehr verliebt und glücklich zu sein.
Ich blickte zum Netz auf, in dem die Packete,
die der Diener meines Nachbars gebracht hatte,
lagen und bei den Schwankungen des Zuges
zitterten. Und die Stimme des Dieners klang
mir wieder in den Ohren, als ob er eben erst
gesprochen hätte.
Er hatte gesagt:
— Da, gnädiger Herr, das ist alles. Es sind
fünf Stück: die Bonbons, die Puppe, die Trommel,
das Gewehr und die Gänseleberpastete.
Da erstand in einer Sekunde in meinem Kopf
ein Roman und entwickelte sich. Er ähnelte
übrigens allen, die ich einst gelesen hatte, in denen
bald der junge Mann, bald das junge Mädchen
den Bräutigam oder die Braut nach einer Kata
strophe, sei sie körperlich, sei sie finanziell, heiratet.
Der Offizier, der während des Krieges verstümmelt
worden war, hatte nach dem Feldzug das junge
Mädchen wiedergetroffen, das ihm ihr Jawort