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Der Krüppel
— Jawohl. Sie haben ein ausgezeichnetes
Gedächtnis.
Da wurde ich kühn und fügte hinzu:
— Ja, ich glaube auch gehört zu haben, daß
Fräulein de Mandal geheiratet hat, einen Herrn
— Herrn . . .
— Herrn de Fleurel.
— Jawohl, jetzt erinnere ich mich. Bei der
Gelegenheit wurde sogar von Ihrer Verwundung
gesprochen.
Ich sah ihn gerade an, er errötete.
Sein volles aufgeschwemmtes Gesicht, das durch
die fortwährende Blutzusuhr schon purpurn geworden
war, färbte sich noch mehr.
Er antwortete lebhaft, mit der plötzlichen Er
regung eines Menschen, der eine schon von vorn
herein verlorene Sache verteidigt, in seinem Herzen
und in seinem Geist verloren, aber der sie doch
rechtfertigen will:
— Es ist aber sehr unrecht, mit meinem Namen
den der Frau de Fleurel zu verbinden. Als ich
aus dem Krieg zurückkehrte ohne Beine, hätte ich
es niemals, niemals angenommen, daß sie meine
Frau würde. War denn das möglich? Man
heiratet doch nicht, um mit seiner Großmut zu
prunken, sondern um täglich, stündlich, alle
Minuten, alle Sekunden an der Seite eines