Nutzlose Schönheit
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lich ist, bist Du eifersüchtig geworden, wie
noch nie ein Mann. Die Eifersucht eines Spions,
eine niedrige, unanständige Eifersucht, für Dich
entwürdigend und beleidigend für mich. Wir
waren noch nicht acht Monate verheiratet, als Du
mich aller Gemeinheiten bezichtigtest. Du hast es
mir sogar gesagt, das ist schändlich. Und da Du
es nicht hindern konntest, daß ich schön war und
gefiel, daß man mich in den Salons und auch
in den Zeitlingen eine der hübschesten Frauen
von Paris nannte, hast Du alles versucht, um
jedes Hosmachen von mir fern zu halten und bist
auf jene niederträchtige Idee gekommen, mich so
lange immerfort zur Mutter zu machen, bis ich
allen Männern unangenehm sein würde. Leugne
es nicht! Ich habe es lange nicht eingesehen, aber
jetzt habe ich es verstanden. Du hast Dich dessen
sogar gegen Deine Schwester gerühmt, die mir es
wiedererzählt hat, denn sie hat mich gern und ist
empört über Deine Proletariermanier.
Erinnerst Du Dich unserer Zänkereien, der
aufgebrochenen Thüren? Du hast mich seit elf
Jahren zu dem Dasein einer Mutterstute im Gestüt
gezwungen. Sobald ich dann in dem Zustand
war, ekeltest Du Dich vor mir, und ich habe dich
Monate lang nicht wiedergesehen. Ich wurde aufs
Larrd geschickt, auf den Familiensitz, auf die