Technik der Untersuchung.
Vorausschicken möchte ich die durch zahlreiche
Untersuchungen im hiesigen physiologischen Institut
bestätigte Wahrnehmung, daß einerseits das Dre-
hungsvermögen des Blutplasmas resp. Serums auch
nach längerem Stehen (innerhalb 48 Stunden) das-
selbe bleibt, anderseits bei gleichbleibender Art der
Fütterung das Drehungsvermögen des an verschie-
denen Tagen entnommenen Plasmas. resp. Serums
innerhalb enger Grenzen gleiche Werte ergab, vor-
ausgesetzt, daß nur wenig Blut entnommen wird und
zwischen den einzelnen Entnahmen ein größerer In-
tervall liegt. Im einzelnen verfuhr ich derart, daß ich
zur Untersuchung des Serums auf sein Drehungsver-
mögen Blut aus der Femoralis resp. Carotis in einem
Zentrifugenröhrchen (Inhalt 12 ccm) auffing, zentri-
fugierte und dann im Polarisationsapparat in ver-
schieden langer Schicht, d. h. in 2,5 cm- oder 5 cm-
Rohr, die Ablesung vornahm. Die Untersuchung des
Plasmas auf seine Drehung gestaltete ich ebenso, nur
mit der Abweichung, daß ich vor dem Zentrifugieren
das Röhrchen mit 0,02 g festem Ammoniumoxalat
beschickte und sofort nach der Blutentnahme
ca. 3 Minuten schüttelte. Schwierigkeiten ergaben sich
bei der Untersuchung dann, wenn das Serum oder
Plasma im Polarisationsrohr mangelhaft durchsichtig
war. Bei geringgradigen Trübungen nahm ich eine
Verdünnung der zu untersuchenden Flüssigkeit mit
physiologischer Kochsalzlösung vor. da mir Kontroll-