Full text: Vergleichende Untersuchungen über das Drehungsvermögen des Blutplasmas resp. Serums von Hunden unter verschiedenen Bedingungen

versuche von gut durchsichtigem Serum oder Plasma 
gezeigt hatten, daß bei exakter Verdünnung dadurch 
keine Fehler in die Bestimmung des Drehungsver- 
mögens hineingetragen werden. Waren die Trübungen 
jedoch zu stark, so verwarf ich die Resultate. Wie 
aus den den Versuchen beigegebenen Anmerkungen 
hervorgeht, erstrecken sie sich in. bestimmten 
Zwischenräumen meist über einen halben Tag und 
wurden vergleichend gehalten. Wenn sich die Be- 
obachtungen an einem Objekt über eine Anzahl von 
Tagen ausdehnten, mußte wegen Thrombenbildung 
an jedem zweiten Beobachtungstage ein neues Blut- 
gefäß gewählt werden. Die Blutentnahme erfolgte in 
allen Fällen in Ätherchloroformnarkose. Nach einge- 
tretener Narkose wurde bei länger andauernden Be- 
obachtungen noch etwas Morphium injiziert. Es stellte 
sich als zweckmäßig heraus, die Versuchstiere 
(Hunde) 1 bis 2 Tage vor jedem Experiment hungern 
zu lassen, da sonst das Plasma resp. Serum einen 
mehr oder minder hohen Grad von Trübung aufzu- 
weisen pflegte. 
Bevor ich auf die erste Frage bezüglich des Ver- 
haltens des Blutes nach Einführung verschiedener 
Nahrungsstoffe per os näher eingehe, erscheint es mir 
notwendig zu prüfen, ob vielleicht schon lediglich 
durch die wiederholte Blutentnahme das Drehungs- 
vermögen des Plasmas und Serums nach irgend einer 
Richtung hin beeinflußt wird. Die Versuche hierüber 
zeigen, daß in der Tat ein solcher Einfluß vorhanden 
ist. Bei allen Versuchen macht sich nämlich zur Zeit 
der zweiten oder dritten Blutentnahme eine deutliche 
Abnahme der Linksdrehung bemerkbar, dann nimmt 
dieselbe meist wieder zu. Die Schwankungen im 
Drehungsvermögen von Plasma und Serum ent- 
sprachen sich innerhalb enger Grenzen, und zwar 
drehte das Plasma immer stärker nach links als das
	        
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