Full text: Gottgesandte Wechselwinde

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gewehrfeuer los. Und auf unserer ganzen Front wird es 
lebendig. Wo sich auch nur ein matter Schatten zu be 
wegen scheint, da lugt gleich die ganze Gruppe unserer 
Feldgrauen mit großen, drohenden Augen aus, die Fäuste 
ain Gewehr. 
Kampf bis zum letzten Mann! 
Nun sind's volle acht Tage, daß wir die Schützengräben 
bezogen haben. 
Man kann nicht mehr liegen, weder links herum, noch 
rechts herum. Man kann nicht mehr sitzen, man kann sich 
nicht mehr anlehnen. Alles, was man besitzt, trägt man 
in den Taschen bei sich; was zu Boden fällt, ins nasse Stroh 
und in den Lehm, das ist so gut wie verloren. Also geben 
nicht nur sämtliche Knöpfe, Schnallen und Haken des 
Anzugs ihren Stempel ab, sondern auch der Inhalt der 
Taschen. 
Beim Erwachen heute fühlte ich einen Regenwurm über 
meine Stirn schleichen. Doch das sind Kleinigkeiten, die 
der Soldat ohne Murren erträgt. 
Was diesen Vormittag aber besonders grausam machte, 
das war die Erwartung: in den Nachmittagstunden bildet 
ihr wieder das Ziel für die feindliche Artillerie! Und in 
solch unerhörter Heftigkeit wie in den heutigen Nach 
mittagstunden hatten wir das Artilleriesener allerdings 
noch nicht zuvor erlebt. Vielleicht ist die Stunde noch nicht 
reif. Wir wissen ja: die große Entscheidung muß und 
wird hier in unserer nächsten Nähe fallen, wir werden 
dabei sein. Und daß die Heeresleitung noch ihre bedeutenden 
Überraschungen für den Gegner bereit hält, das ahnen 
wir auch! 
Soeben, acht Uhr abends, ist der Befehl gekommen:
	        
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