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und Azaleen anbringen konnten. Tausend kleine Sonder
pläne gab es zu durchdenken, zu beschwatzen, aufzuzeichnen
und zu berechnen. Und alles geschah im künstlerischen Ein
vernehmen mit dem obersten Gestalter, dem sich hernach
auch der Hausarchitekt fügte. Als Helferin und eigentliche
„Bauführerin" diente wieder die gedankenreiche und fleißige
Frau des Bauherrn. Diesen selbst hielt die eigene Arbeit
so fest, daß er hernach die Anerkennungen für das stilvolle
Ganze bescheiden ablehnen mußte. Nur auf einer Neuerung,
die der Architekt mir zuerst hatte ausreden wollen, bestand
ich: die Zentralheizung wurde nicht mit Koks, sondern mit
Ül geheizt. Das stellte sich zwar etwas teurer im Gebrauch,
aber zehn Jahre hindurch gab es nie Kohlcnfchmutz oder
Rauch oder Heizärger: von der Straße her wurde der in
Kellertiefe unter dem Garten liegende Öltank gefüllt, und
im Wohnzimmer genügte ein kleines Schalterchen am
Thermometer, um die Heizung nach Wunsch ein- oder aus
zuschalten. Wunderbar. Nur wußte man damals noch
nicht, daß ein Jahrzehnt später das Ol für wichtigere
Zwecke aufgespart und daß durch einen kleinen Umbau die
Rückkehr zum Koks ermöglicht werden müsse. Immerhin:
wer in früheren Jahren etwa noch eine Kohlenübernahme
an Bord eines Dampfers mitgemacht hat, der kennt ja den
Abstand gegen die moderne Hcizart.
Eine Zeitlang bildete unser schmuckes neues Haus, das
ein nur mannshohes „Tesfiner" Ziegeldach bedeckt, auch der
Ölheizung halber ein vielbesprochenes Objekt. Das größte
Entzücken bildete indes doch der Garten. Freilich mußte er
bald durch ein die Einsichtnahme abschließendes Holzgitter
abgeschlossen werden. Wir hätten den üppigen Rosenflor,
die einander in immer drei Wochen folgenden Hauptblüh-
zeiten all unserer Gartenlieblinge, gern auch jeden fremden