Full text: M. Tullii Ciceronis De officiis libri tres: nach Text und Kommentar getrennte Ausgabe für den Schulgebrauch ; 1. Abteilung: Text ; [2. Abteilung: Kommentar]

LIBER SECUNDUS. 
Einleitung Kap. 1. 2. Vor der Be 
handlung des eigentlichen Themas 
„vom Nützlichen“ bespricht Cic. 
in loserem Zusammenhang mit dem 
selben , wie es Sitte in seinen philoso 
phischen und rhetorischen Schriften 
ist, seine philosophischen Bestrebungen 
überhaupt. Sie sind ihm (vgl. I, § 19) 
nur eine Erholung und ein Trost für 
die mangelnde politische Wirksamkeit, 
wenn auch die Philosophie an und 
für sich namentlich inbezug auf ihre 
ethisch-praktische Wirkung nicht zu 
verwerfen ist (§ 2—6). Seine Methode 
ist die der Akademiker, welche seit 
Arkesilaus lehrten, dafs es keine Vor 
stellungen und Wahrnehmungen gebe, 
die ein sicheres Zeichen ihrer Wirk 
lichkeit hätten (percipi nihil posse), 
sondern nur subjektive, wie sie uns 
gerade erschienen; demnach müsse man 
mit seinem Urteil zurückhalten. Denn 
man finde nicht das reine, unbestreit 
bare Wissen, sondern nur das Wahr 
scheinlich e (probabile). Dieser 
Grundsatz hindert aber nicht die Mög 
lichkeit des Handelns und Forschens 
<§ 7. 8). 
Kaj). 1* 1- Zusammenfassung 
■des Inhalts des I. Buches und 
Angabe des Themas. — ab omni 
genere virtutis'] „die Tugend im all 
gemeinen“. — superiore] so oder pro 
ximus, nicht antecedens. — vitae cul 
tum] s. zu I, § 12. — facultatem] „die 
Fähigkeit, zu erwerben“. — in quo 
etc.] „hierbei“, d.li. inbezug auf diesen 
Punkt, in dieser Beziehung, tum ge 
hört zu quid utile, so dafs durch tum 
... tum die beiden Hauptteile des utile 
geschieden werden. Während also durch 
in quo das Thema (utile) als ein ganzes 
aufgefafst wird, bezieht sich nachher de 
quibus auf die einzelnen genera. — de 
instituto ac de iudicio] die Leistungen 
in der Philosophie (§ 2 — 6) und die 
Richtung, die Cicero dabei verfolgt 
(§ 7. 8). 
2. complures ad studium excitave 
runt] so gewöhnlich für das Deutsche 
„in einem den Eifer erwecken“. Ähn 
lich Liv. XXI, 19, 7: „multos populos 
ad cupidinem erexerunt“. — ego autem] 
dem Urteil der quidam boni viri das 
eigene gegenüberstellend. — dominatu 
unius] gehässiger Ausdruck für „Mon 
archie“. Denn bei dominus denkt der 
Römer dieser Zeit immer an das Ver 
hältnis des Sklaven zum Herrn. Es 
war bei Cicero und seinen Freunden, 
der Senatspartei, Sitte, den faktischen 
Monarchen Cäsar als rex oder tyrannus 
zu bezeichnen. — rursum] = rursus 
„anderseits“, zur Hervorhebung des 
Gegensatzes wie § 20. So auch Hör., 
Epist. 2,17, nachdem von dem Inhalt der 
Ilias gesprochen ist, um die Odyssee
	        
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