Hy —
herrschende Staatsordnung zu erschüttern. Es sind dies
dieselben bösen Menschen, die durch das blutige Verbrechen
des ersten März das russische Land mit Schimpf und Schmach
bedeckt haben.
Um ihre verbrecherischen Ziele zu erreichen, schrecken
sie vor keinem Mittel zurück. Lüge, Betrug, Verleumdung,
Gewaltthat, Raub, Diebstahl, Mord, selbst Zarenmord —
nichts schreckt sie ab. Sie kennen keinen Gott, kein Ge-
wissen, kein Sittengesetz und keine Obrigkeit. Sie wissen
aber recht wohl, dass das russische Volk an Gott glaubt,
dass es ein Gewissen hat, und dass die Ergebenheit des russi-
schen Volkes für seinen Zaren sich schwer erschüttern lässt.
Sie wissen ferner, dass das russische Volk den Juden
nicht zugethan ist, hauptsächlich wegen der Verschiedenheit
des Glaubens; darum flüstern sie den leichtgläubigen und
wagelustigen Russen ein, es sei erlaubt, deu Juden das Land
wegzunehmen, um es den Russen zu geben. Glaubt solchen
lügenhaften Ausstreuungeu nicht! Dem Einen etwas fortzu-
nehmen, um es dem Andern zu geben — kann das gesetz-
lich erlaubt sein? Besinnt euch doch! Bei einem solchen
Verfahren kann es so weit kommen, dass wir, wenn die
Juden nichts mehr haben werden, einander gegenseitig aus-
plündern. Wie wird es bei uns dann aussehen?! Unser
Thun und Lassen wird alsdann dem Verhalten des vernunft-
losen Viehs ähnlich sein. Bewahre uns (Gott vor solch
ciner sittlichen Fäulnis!
Ilpnéas.T. rp Nepeoner, Frrapx. BB,1om. — Beilage zum Chersoner
Eparchialboten. 1881. No. 12. S. 818—317.
Vater Johann Pawlowski, Geistlicher des Dorfes Kislja-
kowka im Bistum Cherson.
Seit einiger Zeit geht unter euch, ihr friedlichen und
braven Leute, ein Gerücht um, dass all denjenigen, die
Mangel an Land haben, solehes auf Anordnung der Regie-
rung aus dem Bestande der grossen Grundbesitzer zugeteilt
werden soll. Ebenso hat sich bedauerlicher Weise in den
letzten Jahren bei ‚euch der Glaube festgesetzt, als sei es
erlaubt und geboten, den Juden Gewalt anzuthun, Was ist