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Bei dem Erfolge der bereits ergriffenen sowie der
weiteren Massregelu, die sich aus einer làngeren Erfahrung
ergeben werden, muss man erwarten, dass zur gegebenen
Zeit sich. aus den Juden eine handeltreibende Klasse ent-
wickeln wird, die für das Land sehr nützlich und durch
ihren Unternehmungsgeist, ihr richtiges kommerzielles Ur-
teil, ihre Sparsamkeit und Findigkeit in Fragen der Ent-
wickelung des Handels aller Achtung würdig sein wird...
Im übrigen muss auch der Umstand im Auge be-
halten. werden, dass ohne diesen Anteil, [der Juden am
Handel des Landes] bisweilen ein Mangel an hóchst not-
wendigen Arbeitsmaterialien eintreten würde, da die übrigen
Kaufleute und Bürger der Städte und Flecken in hiesiger
Gegend nur mit wenigen bestimmten Artikeln Handel treiben
und sich auf Operationen nicht einlassen, die eine besondere
Routine und Thätigkeit erfordern und mit einem grösseren
Risiko verbunden sind.
Crarnetimieckoe onnuncamie Kienekon ryoepuin. — Statistische
Beschreibung des Gouvernements Kiew. T. I. S. 957, 434, 599; 'T. Ill,
S. 256. 369. 507.
Karnowitsch, Jewgeni Petrowitsch.
I. Im allgemeinen zeichnen sich alle Juden durch
angeborene Talente aus, und es ist schwer zu entscheiden,
für welches der Unterrichtsfácher sie befühigter sind, da sie
gleichmáüssig in allen Wissenschaften, mit Ausnahme einiger
wenigen, gute Fortschritte machen. Was ihr sittliches Ver-
halten anlangt, so zeichnen sich die Schüler durch Fleiss
und Gehorsam aus; der Jude, ein Kind des Elends und der
Not, liebt keine Ausgelassenheit, und darum findet man in
den jüdischen Schulen keine mutwilligen Buben, diese Geisseln
unserer Unterriehtsanstalten; ohne Zweifel haben sie auch
ihre Fehler, im allgemeinen jedoch muss man sagen, dass
das sittliche Verhalten der Schüler in den jüdischen Schulen
ein recht befriedigendes ist. Häufig werden allerdings Klagen
über ihren unregelmüssigen Klassenbesuch verlautbar, allein
man muss in diesem Falle recht gewissenhaft untersuchen:
die Schulversäumnisse der jüdischen Sehüler haben gróssten-
teils nicht in dem Bestreben, sich dem Unterricht zu ent-
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