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Juden leben, und wo naturgemüss ein grosser Teil von
ihnen verbleiben wird, wenn ihnen selbst erlaubt werden
sollte, ihren Aufenthaltsort ganz frei zu wählen. Im west-
lichen Reichsgebiet bilden die Juden nahezu den fünften
Teil der gesamten Bevölkerung; in ihren Händen befindet
sich wenigstens die Hälfte der beweglichen Güter und fast
der gesamte lokale Handel: ist es wohl statthaft — so frage
ich das Moskauer Blatt, das ohne Zweifel sein Vaterland
liebt — ist es statthaft, irgend welche Ursachen zu ihrer
Unzufriedenheit zu schaffen? Und welchen gebildeten Men-
schen, mag er Jude oder Tartar sein, wird es nicht kränken,
wenn mau ihn vom Genuss der allgemeinen bürgerlichen
Rechte ausschliesst? ... Ich wage es, dem Moskauer Blatt
die Versicherung zu geben, dass nicht ein einziges Volk es
bedauert hat, dass. in seiner Mitte eine Assimilation der
verschiedenen Völker und Nationalitäten vor sich gegangen
is‘... Die Schriftsteller, Musiker und Gelehrten, die aus den
in Deutschland lebenden Juden hervorgegangen sind, tragen
sowohl zum Ruhm, als auch zur Civilisation dieses Landes
ganz ebenso bei wie die eingeborenen Deutschen. Die Juden
haben zugleich mit der übrigen deutschen Nation im Jahre 1813
zu den Waffen gegriffen; und auch bei uns haben im
letzten Kriege die Juden in Reihe und Glied mit den übrigen
Matrosen der Schwarzen-Meeres-Flotte Sebastopol verteidigt
und sind unter seinen Trümmern begraben worden... Und
ganz vergeblich bemüht sich die Zeitung des Herrn Aksakow,
einen Antagonismus (wie anders soll man ihre Schluss-
folgerungen bezeichnen?) zwischen dem russischen, insbe-
sondere dem grossrussischen und dem jüdischen Volke her-
vorzurufen: nirgends giebt es. dafür weniger historische
Anhaltspunkte und weniger praktische Ursachen.
Jleub H esper. — Haume Bpens. — Der ,Denj“ und die Juden.
— Unsere Zeit 1862. No. 48.
Afanassjew, Alexander Stepanowitsch.”)
... Andrerseits wiederum sind die Juden ungewóhn-
lich arbeitsliebend: es giebt unter ihnen keine Tagediebe,
EE Im Jahre 1886 wurde A. S. Afanassjew, bekannt unter dem Na-
men Afanassjew - Tschuschbinski, auf Veranlassung des Grossfürsten
Juden in Russland.
