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Vierter Teil.
gezwungen wurden, ausschließlich das Königliche Salz zu enormen
Preisen zu nehmen, so wurden sie durch Hochimpostierungen und Ver—
bote abgehalten, sich Bekleidungs-, Gebrauchs- und Luxuswaren da
zu verschaffen, wo sie solche am besten und wohlfeilsten bekommen
konnten. Die inländischen Manufakturen hatten anerkannt teuere Preise,
weil sie solche unter dem ihnen gewährten Schutz nehmen konnten,
die preußischen Konsumenten aber, die sich ihrer bedienen mußten,
zahlten damit eine sehr hohe indirekte Auflage zu dem Zweck, daß
das Geld im Lande bleibe und indirekt dem Staate zugute komme,
Daß dies eine patriotische Pflicht des Staatsbürgers sei, findet
sich gelegentlich schon damals ausgesprochen und mag hier und da,
wenn auch seufzend, zugestanden worden sein. Jedenfalls blieb den
Untertanen und Ständen nichts übrig, als sich, wenn auch lamentierend
und protestierend, der Staatsgewalt zu fügen. Aber die preußische
Politik stieß in der bedingungs- und rücksichtslosen Verfolgung ihrer
Interessen auch auf Schritt und Tritt mit den Nachbarfstaaten zu—
sammen, und wenn diese auch bei weitem nicht so energusch geleitet
waren, wie Preußen selbst, so haben sich doch alle mehr oder weniger
der Zoll⸗, Steuer- und Wirtschaftspolitik ihres unruhigen Nachbarn
zu erwehren gesucht. Die Streitigkeiten mit ihnen ziehen sich durch
diese ganze Zeit hindurch, viele sind schon in den vorhergehenden Dar⸗
legungen berührt worden.
Nun hatte Preußen, das bis zu der großen Abrundung durch die
polnischen Erwerbungen in den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts
seine politisch wie wirtschaftlich so äußerst ungünstige zerrissene Gestaltung
als das Königreich der Grenzen, beibehalten hat, immer mit ungewöhnkch
vielen Nachbarn zu tun. Im Norden und Westen berührte es sich mit
Schweden, den beiden Mecklenburg, Braunschweig-Lüneburg und
Wolfenbüttel, ferner durch die in K Teilen zerstreuten westfälischen
Lande mit den Hochstiftern Münster, Osnabrück, Köln, mit Pfalz—
Berg und den Vereinigten Niederlanden, von kleineren Hertschaften
abgesehen. Fast die ganze Südgrenze des mittleren Gebiets lehnte an
Kursachsen an, nur durch die Anhaltischen Fürstentümer auf eine Strece
unterbrochen; wie Sachsen sich mit Fürstenberg, Baruth, Belzig, Gommern—
Barby weit in preußisches Gebiet bis nahe an Frankfurt, Berlin und
Magdeburg vorschob, so griff Preußen mit den großen Exklaven Kottbus
und Saalekreis-Mansfeld tief in das Sächsische hinein. Die längste