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einzelnen Arten der Krankenkassen veröffentlicht. Abgesehen von der
beschränkten Personenzahl ist jedoch diese Kranheitsstatistik auch in der
Hinsicht unvollständig, daß sie nur die zur Arbeitsunterbrechung in der
Dauer von mindestens drei Tagen führenden Erkrankungen umfaßt.
Viel leichter und vollständiger als die Erkrankungen ist die Sterb
lichkeit statistisch erfaßbar. Daher gehört auch seit jeher die Sterblichkeit
zu den wichtigsten Gegenständen statistischer Bearbeitung. Man ist all
gemein gewohnt, von der Sterblichkeit (Zahl der Verstorbenen auf 1000
Einwohner) auf die Gesundheitsverhältnisse der Städte und Länder Schlüße
zu ziehen und sie auf dieser Grundlage zu vergleichen.
Die Sterblichkeit der Stadt Wien nach Todesursachen in Ver
bindung mit Geschlecht, Alter und Wohnbezirk wird gegenwärtig sowohl
in den Wochen- und Monatsberichten der Magistratsabteilung für Statistik
als auch im Statistischen Jahrbuche der Stadt Wien dargestellt.'’)
Die Quelle dafür bilden die von den Totenbeschauärzten eigens für
die Statistische Magistratsabteilung ausgefüllten Totenbeschauzettel, von
denen noch weiter unten die Rede ist. Obwohl diese Zettel genaue
Angaben über den Beruf enthalten, konnten jedoch die Berufsverhältnisse
der Verstorbenen nicht nach dieser Quelle aufgearbeitet und im Statistischen
fahrbuche dargestellt werden, weil weder die Arbeitskräfte der Statistischen
Magistratsabteilung für eine derartige große Arbeit ausreichen, noch auch
der Raum für eine vollständige Kombination zwischen Berufen und Todes
ursachen im Statistischen Jahrbuche vorhanden ist. 11 )
Einen teilweisen Ersatz für diesen Mangel bietet eine im Statistischen
fahrbuche der Stadt Wien") enthaltene, auf einer anderen Quelle beruhende
Tabelle über Todesursachen mit Rücksicht auf den Beruf. Sie beruht auf
den durch die k. k. statistische Zentralkommission aufgearbeiteten, viertel
jährlich von den Matrikenämtern gelieferten Matrikenauszügen, deren An
gaben sowohl in Hinsicht auf den Beruf als auch in Hinsicht auf die
Todesursachen nicht so genau und verläßlich sind wie die Angaben der
Ärzte auf den Totenbeschauzetteln. Das Berufsschema ist auf 40 Berufs
gruppen ohne durchgehende Unterscheidung der Stellung im Berufe be
schränkt, eine verhältnismäßig große Zahl der Verstorbenen ist als „ohne
Berufsangabe“, bezw. als „Fabriksarbeiter und industrielle Taglöhner“ ohne
nähere Angabe eingereiht. Auch in Bezug auf die Todesursachen fehlt
z. B. die genaue Unterscheidung der verschiedenen Tuberkulose-Arten
und die Aufteilung der Verstorbenen nach dem Alter.
Diese Tabelle bildet somit keinen vollen Ersatz für die fehlende Be
arbeitung der Totenbeschauzettel nach Berufen kombiniert mit Todes
ursachen. Um diese Bearbeitung wenigstens teilweise durchzuführen, blieb
die Wahl zwischen zwei Wegen: Entweder konnte man einzelne wichtige 5 6 7
5 ) Für frühere Zeiten siehe „Wien; Statistischer Bericht über die wichtigsten demographischen Ver
hältnisse, bearbeitet im statistischen Departement des Wiener Magistrates von Dr. Stephan Sedlaczek und
Dr. Wilhelm Löwy, Wien 1887“, dann die Berichte des Stadtphysikates, Verwaltungsberichte der Stadt
Wien und Berichte des statistischen Bureaus über die Sterblichkeit, bezw. Bewegung der Bevölkerung in Wien.
6 ) Ergänzungen der Mortalitäts-Statistik durch Berufsangaben wurden im Jahre 1903 angeregt durch
eine Eingabe des Landtagsabgeordneten Alfred von Lindheim an die k. k. statistische Zentralkommission,
von der die Magistrats ab teilung für Statistik eine Kopie erhielt.
7 ) Jahrgang 1904, Seite 105 bis 107.