Full text: Über die Verwendbarkeit des Medinals in der Veterinär-Chirurgie

Medinal in der Veterinärchirurgie, 927 
A. Versuche an Hunden. 1. Versuch. Zu diesem Versuche wurde 
der Versuch 35 benutzt. Dem Jagdhunde und Schäferhunde war vor 
der Injektion Harn entnommen worden, dann geschah die Entnahme 
von 8 Uhr 10 Min, ab jede 5 Min. bis 3 Uhr 50 Min. Die Untersuchung 
ergab folgendes: a) Jagdhund: Der Harn ist goldgelb, klar, ohne Bei- 
mengungen und von Öliger Konsistenz. Er reagiert stark sauer. Im 
Verlaufe des Versuches behält er diese Eigenschaften bei. Nach dem 
Filtrieren wird jede Probe mit einigen Tropfen Salpetersäure versetzt 
und dann langsam Millonsches Reagens hinzugefügt. Bei der vor der 
Injektion entnommenen Probe entsteht unter heftigem Aufschäumen der 
Flüssigkeit ein Niederschlag, der schmutzig-rosarot gefärbt ist und sich 
im Ueberschuß des Millonschen Reagens nicht löst, Die später ent- 
nommenen Proben lassen keine Abweichung von dieser Reaktion er- 
kennen. Wenn Medinal im Harn vorhanden war, was ich nicht be- 
zweifle, so war die Menge so gering, daß die Medinalreaktion (gelb- 
weißer Niederschlag) von der nebenher bestehenden Reaktion (graurosa 
Niederschlag) vollständig verdeckt wurde. — b) Schäferhund: Der 
Harn ist von hellgelber Farbe mit einem Stich ins Grünliche, er ist 
klar und von wäßriger Konsistenz. Blaues Lackmuspapier färbt er rot. 
Die Untersuchung, die überall ausgeführt wurde, führt zu ganz gleichen 
Reaktionen. Es war mir nicht möglich, eine Aenderung in der Farbe 
des Niederschlages anzugeben. 
2, Versuch. Für diesen Versuch benutzte ich den Versuch 41. 
Dem Jagdhunde wird Harn entnommen um 8 Uhr 15, 20, 23, 27, 80, 83, 
58, 43, 50 Min, und 4 Uhr. Der Harn ist weingelb gefärbt, klar und 
von wäßriger Konsistenz. Er reagiert sauer. Während des Versuches 
erfährt er in allen diesen Eigenschaften keine Aenderung. Bei Zusatz 
von Millonschem Reagens zu dem filtrierten und mit Salpetersäure 
angesäuerten Harn erhalte ich neben starkem Aufbrausen einen grau- 
rosagefärbten Niederschlag, der zum Teil (3 Uhr 30 Min. entnommen) 
etwas in das Rote überspielt. — Die letzten 4 Proben lassen eine hellere 
und schwächere Rosafärbung erkennen. Ich nehme an, daß die Medinal- 
reaktion diese Farbenänderung herbeigeführt hat. 
3. Versuch, Bei diesem Versuche ging ich von dem Versuche 42 
aus. Harn wurde entnommen vor der Injektion, dann um 5 Uhr, 5 Uhr 3, 
8, 11, 16, 21, 30 Min. Der Harn ist von hellgelber Farbe, klar und von 
wüßriger Konsistenz, Er reagiert sauer. Eine Aenderung dieser Eigen- 
schaften wurde nicht beobachtet. Durch die wie oben ausgeführte 
Untersuchung war es mir nicht möglich, das Medinal im Harn nachzu- 
weisen. Ich erhielt auch nicht wie im vorhergehenden Versuche eine 
geringe Aenderung in der Farbe des Niederschlages, aus der man auf 
ein Vorhandensein von Medinal schließen könnte oder wenigstens das 
Vorhandensein als wahrscheinlich annehmen könnte. 
B. Versuche an Pferden. 4, Versuch. Als Grundlage für diesen 
Versuch diente der Versuch 48. Harn wurde vor Beginn des Versuches 
und dann von 10 zu 10 Min. entnommen. Die hellweingelbe Farbe, die 
wäßrige Konsistenz und die saure Reaktion erlitten keine Aenderung. 
Das Filtrat des Harnes wurde wie oben behandelt. Neben einem ganz 
leichten Aufbrausen des Gemisches trat eine Verfärbung von Hellrosarot 
bis zu Weinrot ein, ohne daß ein Niederschlag entstand. In der um 
4 Uhr 50 Min. entnommenen Probe und den drei folgenden bildete sich 
ein leichter Schleier, der aber sofort wieder verschwand, auch bei sehr 
vorsichtigem Zusammengießen der Reagentien.
	        
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